GATES OF DAWN - Lucid Dreaming
Mehr über Gates Of Dawn
- Genre:
- (Gothic) Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sonorium (TS-Musix)
- Release:
- 08.04.2011
- Strange Temple
- Chrystalline
- Wake Up Dreamchild
- Radiate
- For You (The 3rd Denial)
- Hunting Me
- Disappear
- Lucid Dreaming
- Rise My Beloved
- Ghosts Of Tomorrow
- Nobody Returns
- Treasures Of Satan
- White Cube
- Neolovers
- Heal
- More
Gothicsound mit Gitarren und Geigen, überwiegend aus Midtempo-Songs gezimmert, erweist sich als eingängige, tanzbare Mischung.
Lust auf Gothic Rock? Dann ist man bei GATES OF DAWN richtig, einer siebenköpfigen Hanauer Formation, die rund drei Jahre nach Erscheinen der letzten Scheibe "Parasite" mit "Lucid Dreaming" einen ansprechenden Nachfolger fabriziert hat.
Mit insgesamt fünfzehn Songs gibt es eine ordentliche Fülle an Material, das beim ersten Hördurchgang mit einem getragenen Elektrogrundton das übliche Trademark einer Gothic-Rock-Scheibe aufweist, das aber durch knackige Gitarren ergänzt wird und dem Album damit sogleich erfreuliche Würze verleiht. Ebenso gewinnbringend ist, dass der größte Teil der Songs sich durch eingängige Melodiösität auszeichnet. Die überwiegend im Midtempo gehaltenen Titel bieten damit einmal mehr eine gute Grundlage, um sich als Clubhits zu empfehlen.
Wie schon beim Vorgängerwerk teilen sich Martina Lenz und Matthias Abel die Vocals und sorgen damit für Abwechslung. Dies auch insbesondere deshalb, weil Martinas Stimme nicht in die übliche Sopranschublade des symphonischen Gothic Rocks passt.
Der sich an das eher als Klangcollage identifizierbare Intro anschließende Opener 'Chrystalline' wartet mit einer Mischung aus Getragenheit und Bombast auf, die in das gitarrendominierte und eher schwergängige 'Wake Up Dreamchild' überleitet.
'Radiate' rückt erstmals die Violine in den Vordergrund, die bei den aktuellen Kompositionen besser zur Geltung kommt, als auf dem Vorgängeralbum. Auch das Melancholische beherrschen die Hanauer, wie sich an 'Nobody Returns', einer traurigen Ballade zeigt. Das sich anschließende 'Treasures Of Satan' zeigt sich dann von einer ganz anderen Seite. Ein Temposchub verbunden mit krächzenden männlichen Gesanglinien verleiht dem Stück passend zum Titel etwas Fieses, ohne dabei an Eingängigkeit einzubüßen.
Dass das Album auch Schwächen hat, ist allerdings bei dem folgenden 'White Cube' zu spüren, das ein bisschen fad und mit der Titelnummer Dreizehn nicht mehr besonders entflammend daherkommt.
Ein Beispiel für den tragenden Einfluss der Violine von Tina Thomasberger versteckt sich kurz vor Toresschluss noch einmal im vorletzten Track 'Neolovers', der eine ansprechende Kombination aus Geigentönen mit daraus hervorgehenden Gitarren bietet. Insgesamt kommt Tinas Geige in den balladesken Kompositionen besser zur Geltung, die sich mit Fortschreiten des Tonträgers verdichten. Leider geht damit auch etwas der Dampf verloren, der im ersten Teil der Scheibe erkennbarer war.
In der Gesamtschau bietet die hessische Gothic-Truppe mit "Lucid Dreaming" ein hörenswertes, eingängiges Album mit leichter Schlagseite zu getragenen Songs. Die eine oder andere Up-Tempo-Nummer mehr hätte hier noch erfrischend gewirkt.
Lobenswert ist diesmal der volltönende Sound der Produktion, der inzwischen professioneller klingt als beim Vorgänger aus 2008.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Erika Becker