GLASS HAMMER - Chronomonaut
Mehr über Glass Hammer
- Genre:
- 70s Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Sound Resources / Just For Kicks
- Release:
- 12.10.2018
- The Land Of The Lost Content
- Roll For Initiative
- Twilight Of The Godz
- The Past Is Past
- 1980 Something
- A Hole In The Sky
- Clockwork
- Melancholy Holiday
- It Always Burns Sideways
- Blinding Light
- Tangerine Meme
- Fade Away
Wohlfühl-Prog.
Die US-Amerikaner sind eine der wenigen Bands von jenseits des großen Teiches, die sich immer noch im Stile der Siebziger wohl fühlen und es zu einer gewissen Bekanntheit gebracht haben, sodass sie mittlerweile auf 17 Alben zurückblicken können. Dabei haben sich die Bandleader und verbliebenen Gründungsmitglieder Fred Schenkel und Steve Babb ihre eigene, kleine Wohlfühloase geschaffen, in der sie munter und produktiv vor sich hinproggen. Doch in diesem Fall hat sich die Band etwas mehr vorgenommen, denn sie greift Story und Charaktere ihres 2000er Albums "Chronometree" wieder auf, das unter den Fans als eines ihrer besten gilt, wenn nicht sogar als bisherige Krone des Schaffens von GLASS HAMMER.
Die Geschichte dieses Konzeptalbums ist angemessen schräg und handelt von einem Prog-Musiker, der 1983 keinen Erfolg hat und zurückreisen will in das Jahr 1971, um eine Prog-Gottheit zu werden. Doch etwas läuft schief und er landet stattdessen im Jahr 2018, weswegen wir dieses Album jetzt als Neuheit zu hören bekommen. So wundern uns natürlich keine Zitate aus der Glanzzeit des Prog-Rock, und Erinnerungen an PINK FLOYD, YES, David Bowie und wenig subtil versteckt TANGERINE DREAM werden allerorten wach. Dazu kommen tolle Bläser und ein paar Gastauftritte von Musikern der Band DISCIPLINE - und fertig ist ein siebzigminütiges Album mit sehr gefälligem Prog, der eine eingängige Beschäftigung mit "Chronomonaut" erfordert, um sich in die Fülle an Musik und Sound einzuarbeiten.
GLASS HAMMER hat es nie geschafft, zu den großen Prog-Göttern aufzusteigen, obwohl ihre Scheiben, soweit ich sie kenne, stets eine schöne Reise in Klanglandschaften darstellen und zu begeistern wissen, aber dabei sind immer die einzelnen Lieder oft mehr als die Summe. Genauso ist es auch bei "Chronomonaut", denn die schiere Menge an Sounds, Ideen und Elementen, eingebettet in einen gefälligen Sound lässt das Album gleichförmig erscheinen, weil die Lieder es nur selten schaffen, als Einzelstücke herauszuragen. Am Auffälligsten finde ich da immer noch 'A Hole In The Sky' (das so weit vom Prog entfernt ist, wie es die Band auf dem Album maximal wagt), das Instrumental 'It Always Burns Sideways' und das jazzige, aber auch sehr dynamische 'Blinding Light', weil alle drei aus dem Mittempo und der manchmal aufkommenden Gleichförmigkeit etwas ausbrechen.
Aber wann immer und wo immer ich die Scheibe anstelle, "Chronomonaut" erzeugt immer ein wohliges Fußwippen, ein leichtfüßiges, fließendes Musikgefühl. Vielleicht fehlt dem Album die Abwechslung, vielleicht fehlen die Hinhorcher, aber vielleicht will und braucht "Chronomonaut" das einfach auch nicht.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger