GODDESS OF THE SUN - Goddess Of The Sun (EP)
Mehr über Goddess Of The Sun
- Genre:
- Heavy / Doom / Occult Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nauntown Music
- Release:
- 11.12.2020
- Inquisition
- Goddess Of The Sun
- The Ritual
- Star Conqueror
Erfolgreiche Metamorphose
Vom deftigen Hard Rock mit gehörigem Arschtritt-Faktor scheinen die drei Jungs, die 2019 unter dem Banner GODDESS OF THE SUN einen Neustart hingelegt haben, offenbar genug gehabt zu haben. Schließlich klingt die selbstbetitelte, erste EP ihres neuen Unternehmens nicht mal im Ansatz nach jener Brachial-Kost, die sie zuvor mit DAMAGE durchaus erfolgreich dargeboten haben.
Ob sie nach dieser stilistischen Metamorphose auch in ihrer neugegründeten Formation in ähnlichem Ausmaß reüssieren können, wird sich zwar erst weisen, an der Klasse der vier Tracks sollte es jedenfalls nicht scheitern. Der nunmehr eingeschlagene Weg ist auf jeden Fall einer, auf dem sich in den letzten Jahren schon einige junge Bands etablieren haben können.
Zwar ist auch bei GODDESS OF THE SUN der Einfluss von BLACK SABBATH allgegenwärtig, die Tracks lassen aber neben diesem auch noch einige andere Größen als Inspiration erkennen. Ob es ein schlauer Schachzug war, mit Glockengeläut das Album zu eröffnen und dazu auch noch mit einem Eröffnungs-Riff loszulegen, das an 'Electric Funeral' denken lässt, sei dahingestellt. Der Vergleich zu britischen Szene-Ikone wird sich dadurch jedenfalls nicht vermeiden lassen. An der Tatsache, dass die Frankfurter ihre Sache tadellos machen, ändert das aber trotzdem nichts, denn 'Inquisition' erweist sich in weiterer Folge keineswegs als SABBATH-Plagiat, sondern erhält durch eine elegant im Hintergrund platzierte Hammond-Orgel nicht nur eine etwas andere Richtung, sondern auch zusätzliches Flair.
Dafür sorgt nicht nur im Opener, sondern auch generell Sänger (und Gitarrist) Daniel Seddig. Sein Vortrag hat durchaus etwas Beschwörendes an sich, wodurch die EP in Summe auch einen mystisch-okkulten Eindruck hinterlässt. Ganz ohne Querverweise geht es aber dennoch nicht. Wenn das Trio nämlich seine Songs weniger in Richtung Doom lenkt, sondern eher in die klassische 70s-Hard /Heavy Rock-Richtung tendiert, wie im Titelsong, oder die Burschen eine deutliche Psychedelic-Schlagseite vernehmen lassen, wie in 'The Ritual' und dem finalen 'Star Conqueror', ist es KADAVAR-Lupus, der dem Hörer in den Sinn kommt.
Aber auch das stört den Hörgenuss kein bisschen. Man kann den drei Jungs also höchstens ankreiden, dass sich mit ihrer neuen Band noch zu sehr an Idolen orientieren. Noch dazu an solchen, denen in den letzten Dekaden bereits ausreichend oft nachgeeifert wurde. Definitiv nichts vorzuwerfen hat sich GODDESS OF THE SUN dagegen hinsichtlich der Ausführung, denn die ist gelungen, keine Frage.
Fans der erwähnten Referenzen sollten in "Goddess Of The Sun" auf jeden Fall einmal reinhören, den drei Burschen ist ihre Metamorphose nämlich definitiv geglückt! Meinetwegen darf auch der erste Longplayer gerne schon abgeliefert werden. Je schneller, desto besser, um genau zu sein.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer