GORGUTS - Pleiades Dust
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2016
Mehr über Gorguts
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 13.05.2016
- Pleiades Dust
Der nächste Wahnsinn aus dem Hause GORGUTS!
Man muss schon ein bisschen dem Wahnsinn anheimgefallen sein, um das lyrische und musikalische Konzept dieser Kanadier in sein Herz zu schließen. Mit Alben wie "The Erosion Of Sanity" und ganz speziell "Obscura" definierten Luc Lemay und seine inzwischen rundum erneuerten Kollegen bei GORGUTS den Death Metal bereits Mitte des vorletzten Jahrzehnts, stießen aber erst wesentlich später auf die entsprechende Gegenliebe - das Schicksal einer Band quasi, die ihrer Zeit um einiges voraus war. Heutzutage ist der Output zwar nicht mehr so revolutionär, weil sich einfach zu viele Combos dem progressiven Schauplatz der Todesblei-Szene angeschlossen haben. Aber nach wie vor steht GORGUTS für innovative Sounds, die man nicht mal eben so im Vorbeigehen konsumieren darf.
Das neue Album ist da natürlich keine Ausnahme, sondern viel eher der nächste Schritt in einer Entwicklung, der keine echten Grenzen gesetzt sind. "Pleiades Dust" ist ein 1-Track-Album mit einer Spieldauer von mehr als 33 Minuten und vor allem atmosphärisch ein völlig neues Kapitel in der Bandhistorie. Bandkopf Lemay beschäftigt sich im Titelsong mit einer mittelalterlichen Bibliothek in Bagdad, in der einige außergewöhnliche Studien zum Islam betrieben worden sind, deren gesammeltes Wissen aber inzwischen immer mehr der Zerstörung erliegen, die staatliche Organisationen und Terrornetzwerke dem Land gebracht haben. Der Song baut auf mehreren musikalischen Grundthemen auf, die an sich auch gesplittet werden könnten, aber schlussendlich der Herausforderung folgen, zahlreiche Stimmungsbilder in nur einer Nummer wiederzugeben. Immer wieder blitzen dabei die handwerklichen Kuriositäten des ureigenen Bandfundaments auf, gleichzeitig gibt es aber eben auch viele sphärische Interludien, die den Spannungsbogen immer wieder neu strapazieren.
Weitere Details preiszugeben hieße jedoch, den Genuss vorzubestimmen, denn dieser charakterisiert einmal mehr das Schaffen dieser nordamerikanischen Eigenbrödler. Soviel sei aber gesagt: "Pleiades Dust" ist ein kompositorisches Monument, dessen einziger Wermutstropfen darin besteht, dass man die einzelnen Kapitel des Songs nicht separat anwählen kann. Inhaltlich ist das Ganze aber erwartungsgemäß oveer the top!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes