GRAVEYARD - Hisingen Blues
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2011
Mehr über Graveyard
- Genre:
- 70s Rock / Rock n Roll
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 25.03.2011
- Ain’t Fit To Live Here
- No Good, Mr Holden
- Hisingen Blues
- Uncomfortably Numb
- Buying Truth (Tack & Förlåt)
- Longing
- Ungrateful Are The Dead
- RSS
- The Siren
<p class="MsoNormal">Die 70s-Burschen GRAVEYARD jetzt bei Nuclear Blast, war dies der richtige Schritt?!</p> <p class="MsoNormal"> </p>
Nach ihrem fantastischen, gleichnamigen Album vor etwas mehr als drei Jahren, war es doch recht still geworden um die Schweden, die hier und da mal ein paar Konzerte einstreuten. Dann kam plötzlich die Nachricht, Nuclear Blast hätte die Band unter Vertrag genommen und das neue Album würde 2011 erscheinen. Die 70s-Freak auf einem reinen Metal-Label war zuerst einmal schwer einzuordnen und es ist auch immer noch irgendwie komisch. Somit wurden und werden die Skandinavier nun wie „Superstars“ behandelt und auch nach außen hin so verkauft. Das Cover, welches nun beileibe keine Offenbarung ist, wird dem Endverbraucher nur stückweise vorgesetzt und wie DAS Geheimnis schlechthin der Öffentlichkeit verkauft. Würde mich mal interessieren, wie die Band mit so einer Promotion umgeht, die in meinen Augen überhaupt nicht zu den Jungs passt.
Freuen wir uns also, unsere Ohren mit "Hisingen Blues" verwöhnen zu dürfen. Das neue Werk ist, schon mal vorweg genommen, eine großartige Zeitreise in die Siebziger, welche es im letzten Jahr schon von vielen Bands (überwiegend aus Schweden kommend) gab. Ein wenig enttäuscht bin ich darüber, dass das Album nur neun Songs zu bieten hat, welche auf eine Spielzeit von knapp 40 Minuten kommen – da wäre bestimmt noch mehr drin gewesen, aber wer weiß, was die Band für einen Druck hatte, womit wie wir dann wieder bei dem Plattenlabel wären. Der Opener 'Ain't Fit To Live Here' ist nicht gerade die Eingängigkeit in Person, wirkt etwas hektisch, wächst aber mit jedem weiteren Hören. Schon gleich das folgende 'No Good, Mr Holden' ist einer der Höhepunkte. Wunderbar entspannt, leicht spacig und mit einer leichten Aggressivität im Refrain ausgestattet, kann man hier nicht still sitzen. Auch der Titeltrack ist nicht gerade der Eingängigste und schlägt ein wenig in die Kerbe des Openers. Zwar sehr rockig , aber auch etwas zu dicht gestrickt, ist die Nummer zwar gut, aber auch schnell wieder vergessen. Liest man 'Uncomfortably Numb', denke ich zumindest sofort an die unvergleichlichen Götter PINK FLOYD. Der zuerst slow und easy beginnende Song, mit seiner relaxten Grundstimmung nimmt zum Ende hin an Fahrt auf und besticht durch ein obergeniales Gitarrensolo. Nach dem wunderbarem instrumentalen Zwischenspiel ('Longing'), gibt 'RSS' mal richtig Gas. Leicht treibend, wird hier bester 70s-Stoff zelebriert, der straight nach vorne rockt. Das abschließende 'The Siren' ist mit sechs Minuten dann auch der längste Song auf dem Longplayer. Außer im Refrain hektisch rockig werdend, haben wir es eigentlich mit einem cool entspannten Track zu tun, der das Genre in dem GRAVEYARD schwimmen noch einmal perfekt präsentiert.
Die Offenbarung ist "Hisingen Blues" in meine Augen nicht geworden, was ich echt schade finde. Der Vorgänger hatte mit Übernummern wie 'Evil Ways', 'Thin Line', 'As The Years Pass By, The Hours Bend' und 'Blue Soul' (göttlich) wesentlich mehr zu bieten. Außerdem haben Bands wie ORCHID oder auch THE SOULBREAKER COMPANY, um nur zwei zu nennen, die Schweden mit ihren letzten beiden Veröffentlichungen überrundet, aber es nehmen nicht so viel Außenstehende Notiz von diesen Truppen, da diese ja nur bei kleinen Labels sind. GRAVEYARD haben, statt einen Schritt nach vorne, für mich einen Schritt zurück gemacht – sicherlich keinen großen, aber vielleicht hätte man doch... Ach, lassen wir das Thema.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Schmahl