GREY - Whoneedsyou
Mehr über Grey
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Bastardized Recordings (ALIVE)
- Release:
- 20.08.2010
- I Am God
- Is It Getting Colder Or Are We Already Dead
- Through The Roof, Underground
- Girl With The Pornstar Name
- Earthquake Bellies Pt 1
- Earthquake Bellies Pt 2
- Hangoverweekendmelancholia
- My Job Here Is Done
Chaos-Death vs. handwerkliches Geschick
Was für ein Schlag, und zwar mitten in die Fresse! Die ersten Sekunden des neuen GREY-Albums "Whoneedsyou" sind ein Punch, den man so schnell nicht mehr vergessen wird, brutal, straight und dennoch voller Experimentierfreude. Die Hamburger Newcomer fackeln nicht lange und laden ihr Publikum in einen Rausch chaotischer Arrangements ein, bei denen nicht nur die Fäuste fliegen, sondern auch die Riffs in wildester Art und Weise durch die Gegend gefeuert werden - und bevor man sich versieht ist man Teil einer Platte, auf der bis zum Umfallen gewirbelt wird. Mit dem leidlichen Einschnitt, dass man später tatsächlich umfällt...
Was in den ersten Nummern nämlich noch richtig fett um die Lauscher fliegt und von tödlich-scharfen Riffs verfeinert wird, entwickelt sich im Laufe der ganz anständigen halben Stunde zu einem Sturmgewitter, über dessen rohe Gewalt die Band gleich mehrfach die Kontrolle zu verlieren scheint - bis schließlich das Chaos zur Masche wird und der Reiz sich peu a peu reduziert. 'Through The Roof, Underground' und das doomige 'Girl With The Pornstar Name' beweisen, dass man eine sich einschleichende Einspurigkeit überhaupt nicht zulassen muss, da der kreative Fundus dieser Band groß genug ist, sich gegen Limitationen zu wehren. Mit dem zweiteiligen 'Earthquake Bellies' geschieht jedoch genau das, was nicht passieren darf: man wiederholt sich, macht das Chaos zum Leitfaden, letztendlich zum Programm. Und so extrem und vielschichtig die Songs auch beladen sind - nur der ungezügelten, rauen Attitüde nachzugehen kann auf Dauer auch nicht gut gehen. Tut es an dieser Stelle auch nicht.
"Whoneedsyou" ist aus den genannten Gründen zwar keine rhetorische Frage, die GREY an ihr neues Werk stellen, aber sicherlich auch keine existenzielle Grundlage für den flotten Durchbruch. Hierzu muss einfach mehr Kontrolle und Selbstbeherrschung rein!
Anspieltipps: I Am God, Girl With The Pornstar Name
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes