GUERRILLA - No Inch Back
Mehr über Guerrilla
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion/Twighlight Vertrieb
- Release:
- 06.12.2004
- Guardian Demon
- Temptress
- Imperial Gloom
- Greed
- m[HOBeHNe
- Clemency
- Serve To Survive
- Candour Of The Dead
- Dead Man Walking
- Ich find dich
- Bred By Abortion
Mit GUERILLA schickt sich eine Band an, dem Thrashsound neues Leben einzuhauchen. Wilderten sie vorher im Death Metal herum, wird auf dem aktuellen Album, neben HYPOCRISY desweiteren alten TESTAMENT, KREATOR, SLAYER und MEGADETH gehuldigt. Neben Marcello White (v.) glänzen noch Timur Slapke (g., ag., v.), Pete Zimmermann (g., lg., v.), Andreas Westphal (b.) und Martin Below (dr.) auf dem Longplayer.
Mit einer Stimme aus dem Off, die verkündet: "I'm here to turn up the volume…", legt das Quintett frisch, fromm, fröhlich und frei los. Schon nach den ersten Takten fällt auf, dass die Jungs keine Kompromisse machen und ein cooles Riff nach dem anderen locker aus dem Ärmel schütteln. Sänger Marcello White steht dem in nichts nach und bellt seine Texte wie eine Pitbull/Bullterrier-Mischung ins Mikro, einzig und allein der Drumsound ist leicht gewöhnungsbedürftig. Der Anfang von 'Temptress' erinnert sehr stark an die Midtemposongs von HYPOCRISY. Auch hier wird mächtig vom Leder gethrasht, wie man es leider nicht mehr so oft vorfindet. Der Chorus und die Riffs bei 'Imperial Gloom' sind der Oberhammer! Live wird der Song für einige Propeller-Banger sorgen, da bin ich mir sicher! Dass die Jungs auch im Midtempobereich was reißen können, beweisen sie auf eindrucksvolle Art und Weise bei 'Greed'. Vor allem das Gitarrensolo hat's in sich und Pete Zimmermann demonstriert hier zum ersten Mal, wieso gerade er mit dem Posten des Leadgitarristen gesegnet ist.
Mit dem Instrumental 'm[HOBeHNe' ist der erste Teil der CD beendet und man hat anderthalb Minuten Zeit, um kurz durchzuatmen. Aber keine Bange, bei 'Clemency' geht's so weiter, wie's aufgehört hat, nur mit dem Unterschied, dass Marcello diesmal den Song auf Spanisch singt. Bei 'Serve To Survive' wird stellenweise sehr offensichtlich SLAYER gehuldigt, um danach in eine langsame Passage à la ANNIHILATOR zu münden. 'Candour Of The Dead' bietet den Jungs allein schon vom Titel her die ideale Plattform, um ihrer Death-Metal-Vergangenheit zu frönen, ist aber meiner Meinung nach einer der schwächeren Songs auf der CD. Einen besseren Tribut an MEGADETH als bei 'Dead Man Walking' habe ich selten in letzter Zeit gehört. Das Lied jedoch, das mir schon beim ersten Durchgang nicht mehr aus dem Kopf ging, war 'Ich find dich'. Der Text ist einfach nur klasse, zwar leicht obszön, aber gerade deswegen hat 'Ich find dich' das Potenzial zur ultimativen Bandhymne. 'Bred By Abortion' ist der klassische Rausschmeißer, und als ob es noch was nachzuholen gäbe, prügeln sie sich die Seele vom Leib.
Fazit: Thrash ist noch lange nicht tot, so lange es Bands wie GUERILLA gibt. Wer es ernst damit meint, den Underground zu unterstützen, sollte sich auf jeden Fall die CD zulegen. Ein weiterer Pluspunkt ist meiner Meinung nach, dass die Scheibe frisch aus den Boxen wummert. Einzig und allein der Drumsound ist nicht das Gelbe vom Ei, was aber die Umsetzung des Songmaterials locker wettmacht.
Anspieltipps: Temptress, Imperial Gloom, Clemency, Ich find dich
- Redakteur:
- Tolga Karabagli