GULU LOCUS - Chocol-Hate
Mehr über Gulu Locus
- Genre:
- Doom-Death-Core
- Label:
- Nocturnal Music/ Kick Promotion
- Chocol-Hate
- I Belong To Extinction
- T.N.T.
- Control?
- L.A.S.T. (Mary Quant)
- Lesson 1: Disturbing
- Hurricane
- Lesson 2: You Are Dead
- Happy Noise Days
Eine Prise EYEHATEGOD, eine Prise CROWBAR, eine Prise SOILENT GREEN. Dazu noch eine Löffelspitze WINTER's grandioses 'Into Darkness'-Album und ein klein wenig BLACK SABBATH plus eine ordentlich Portion Wut im Bauch - die Zutaten für das Debut von GULU LOCUS sind vielversprechend. Das Ergebnis ist bis auf Details ausgereift. Denn den verpeilten Italienern ist es gelungen, die Wucht von purem Crustcore und brutalem Death Metal mit doomigen Passagen so zu vermischen, dass eine bizarr-bestialische Mischung aus den Boxen quillt. "Brutal music for stoned people" steht in der Presse-Info: Das trifft den Punkt. Denn die Musik des Quartetts orientiert sich weder an gängigen Melodie- oder Refrainmustern, sondern wabert gänzlich chaotisch aus den Boxen - ohne dabei aber zu nerven. Dies liegt einmal an den verspielten Einlagen der Gitarristen Giustino und Basti, die es trotz einigen Prügelparts immer wieder schaffen, die Musik nicht eintönig klingen zu lassen. Dennoch haben die beiden Gitarreros auch den Dreh raus, extrem einfache, fast punkige Riffs zu spielen. Durchschnittlich bleibt dagegen die Leistung von Drummer K Capecchi, der zwar schnell spielen kann, aber über simple Takte nicht hinauskommt. Das holt Sänger und Bassist Muccio locker wieder raus. Der hat nämlich eine Grindcore-Stimme, wie man sie sich wünscht - von hammertief (WOOOOAAA!) bis hammerkreischig (WAAAAAOOOO!) wird die gesamte Schrei-Palette abgespult. Texte braucht sich der Kehlkopfquäler auch nicht zu merken: "The lyrics don't exist... The band think that no words are good to explain there fucking Style." Ahja. Auch die Songnamen geben wenig Aufschluss über die Themen der Band: 'Control?' oder 'T.N.T.' (Tachycardic Noise Terrorism) sagen herzlich wenig.
Dafür gibt es klasse Songs. Etwa 'L.A.S.T. (Mary Quant)' in der Mitte des Albums: Dies ist einfach ein minutenlanges und ultraschweres Riff, dass einen herrlich herunterziehen kann. Wer unter Dope schon einmal eine Endlosschleife von Black Sabbath gehört hat, weiß was ich meine. Dann wird es hektisch: 'Lesson 1: Disturbing' ist ein herrlicher Crust-Death Kracher, der mit coolen Riffs einige Sterne im Kopf zum Leuchten bringt und einen vollkommen abgespacten Zwischenpart besitzt Damit sind auch die wesentlichen Merkmale dieses Silberlings beschrieben - vielmehr passiert nicht. Doch das ist bei Kultbands wie EYEHATEGOD oder WINTER nicht anders. Nur haben die noch bessere Cover: Das nichtssagende grüne Äußere von "Chocol-Hate" lässt im Hintergrund zwar ein Hanfpflänzchen vermuten - gut wird es deswegen trotzdem nicht. Dennoch sind GULU LOCUS Liebhaben von Krach und psychoaktiven Pflanzen bestens aufgehoben. Der Rest sollte lieber genau überlegen, ob er sich diesen 45 Minuten-Trip antun will...
Anspieltips: I Belong To Extinction, Lesson 1: Disturbing, Lesson 2: You Are Dead
Autor: Henri Kramer
- Redakteur:
- Henri Kramer