GUN BARREL - Damage Dancer
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2014
Mehr über Gun Barrel
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Massacre (Soulfood)
- Release:
- 21.03.2014
- Intro
- Damage Dancer
- Bashing Thru
- Judgement Day
- Passion Rules
- Building A Monster
- Heading For Disaster
- Ride The Dragon
- Whiteout
- Back Alley Ruler
- Vultures Are Waiting
- Rise Up To The Storm
Im Studio gut, auf der Bühne noch besser!
Da sind sie wieder, die Kölner Rotz’n’Roller von GUN BARREL. Konnte man sich in der Vergangenheit stets auf ihre "Arschleck"-Bombardements verlassen, bekommt der geneigte Fan auch im sechsten Anlauf gewohnt dreckige Kost. Frontmann Patrick Sühl leistet schon seit beinah drei Jahren phantastische Arbeit und die Instrumentalfraktion dankt es ihm mit einer straighten Mischung aus Rock’n’Roll, Hard Rock und leicht metallischem Beigeschmack. "Damage Dancer" macht seinem unmittelbaren Vorgänger "Brace For Impact" von 2012 doch gehörige Konkurrenz, obgleich auch das neuste Werk nicht von Abzügen in der B-Note befreit werden kann.
Zugegeben, das Album fließt aus einem Guss, das Niveau bleibt konstant. Mal wird das Tempo etwas angezogen, mal die Nackenmuskulatur gehörig strapaziert, mal demonstrieren die Rheinländer sogar melodische Züge. Dicke Rocker wie 'Judgement Day', 'Heading For Disaster' oder auch etwas schnellere Kandidaten der Marke 'Building A Monster' und 'Ride The Dragon' haben es in sich und zeigen eine gereifte, in sich stimmige Mannschaft, die genau weiß, wo ihre immensen Stärken liegen. Der Mund wird wässrig, wenn man sich ausmalt, wie neueste Hits wie das Glam-lastige 'Bashin Thru' oder der bereits bekannte Titelsong auf den Bühnen dieser Republik knallen und begeistern könnten.
Doch hier liegt der Pudels Kern: Wer die Live-Künste der Band in den vergangenen Jahren einmal bewundern durfte, wird mir Recht geben, wenn ich sage, dass es die Jungs besser und vor allem energischer können, als sie es auf "Damage Dancer" an den Tag legen. Live eine absolute Wonne, können sie dieses Feuer, diese unbändige Energie nur bedingt auf die Platte bringen. Auch wenn viele Bands mit diesem Dilemma zu kämpfen haben, ist es im Falle von GUN BARREL besonders schade. Zum einen haben wir es vorliegend mit vier, bitte nicht falsch verstehen, Rampensäuen zu tun, die auch die letzten Reihen mit ihrer Attitüde in ihren Bann ziehen können, zum anderen pfeffern altbekannte Evergreens auch mit dem miesesten Sound noch um einiges energischer. Die 50 Minuten von "Damage Dancer" können dieses Potential nur zu 80 – 85% wiedergeben. (Ich tippe auf 83,241%. Ungefähr. - PK)
Sobald GUN BARREL diesen Malus behoben hat, zücke ich auch gern eine höhere Note. Bis dahin sollten sich alle, denen "Damage Dancer" dennoch das gewisse Extra geben kann, zu ihren Live-Shows begeben und trockene Unterwäsche zum Wechseln einpacken. Zu gerne erinnere ich mich jetzt noch an die Nackenschmerzen, über die ich nach den letzten Live-Shows der Kölner zu jammern hatte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp