GYPSY DICKS - Nothing To Lose
Mehr über Gypsy Dicks
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Rockphone Records
- Release:
- 15.01.2010
- Nothing To Lose
- We Are Free
- Bang Boom Bang
- Christmas Forever
Braucht die Welt wirklich noch eine weitere AC/DC-Kopie?
Authentisch macht die Geschichte jedoch, dass die Hamburger Formation GYPSY DICKS mit Sänger Boerney Yard einen geborenen Australier in ihren Reihen hat, der nach nur drei Monaten an die Waterkant verschleppt wurde. Trotzdem sind mir die vier Songs der ersten EP "Nothing To Lose" im musikalischen wie gesanglichen Bereich einfach zu nah am Original, um einen Innovationspunkt von mir zu bekommen, den ich schon AIRBOURNE vehement verweigere.
Dabei steigen die Norddeutschen mit dem Titelsong noch mit einem leicht rockigen Country- und Bluesflair ein, was an die Dänen D-A-D erinnert und mächtig Spaß in den Backen hat. Gut, das Feuer und ein Schuss Unbekümmertheit kann man den folgenden Nummern ebenfalls nicht absprechen, doch bieten 'We Are Free" (mit erheblicher MOTÖRHEAD-Schlagseite) und die klassischen Drei-Akkorde-Songs 'Bang Boom Bang' und 'Christmas Forever' (hier werden sogar gesangliche Parallelen zu Udo Dirkschneider gezogen) nicht wirklich atemberaubend Neues. Mag sein, dass dies gar nicht der Anspruch von GYPSY DICKS ist, aber die Frage muss erlaubt sein, ob es da nicht eine AC/DC-Coverband auch getan hätte? Es ist halt eine reine Glaubens- bzw. Gewissensfrage, die in Fankreisen schon seit Jahr und Tag ohne Ergebnis ausdiskutiert wird. In einem kleinen verrauchten Klub dürfte die Musik jedoch jederzeit funktionieren.
Handwerklich kann man Yard und seinen Mannen nämlich gar nichts vorwerfen, denn sie setzen die Vorgaben super um, rocken und rollen und versprühen durchaus Partyatmosphäre. Das ist nicht schleppend und ohne Seele, sondern durchaus mit Attitüde, an der viele Nachahmer meist scheitern. Vor allem der Titelsong weiß mit seiner lässigen Art zu überzeugen. Das liegt aber auch daran, dass Boerney Yard hier nicht gewollt nach Bon Scott/ Brian Johnson klingen möchte. Diese Richtung würde mir persönlich besser gefallen.
Die ganze Musik ist authentisch, rockt und dürfte jedem rotzigen Rockfan gefallen. Ob die Welt das jedoch wirklich braucht, muss jeder für sich selbst entscheiden; stehe im Falle von AIRBOURNE mit meiner Meinung anscheinend ja auch alleine auf weiter Flur. "Nothing To Lose" von GYPSY DICKS dürfte im Laden recht schwer zu ergattern sein, so dass ich mal auf Internet-Downloadplattformen wie "Amazon" oder "i-Tunes" verweisen möchte. Ich mach' mir jetzt erst einmal eine Pulle "Jack Daniels" auf – solltet ihr vielleicht vor dem Hörgenuss auch machen.
Anspieltipps: Nothing To Lose, Bang Boom Bang
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Chris Staubach