HALESTORM - ReAniMate 3.0: The CoVeRs EP
Mehr über Halestorm
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Atlantic Records
- Release:
- 06.01.2017
- Still Of The Night (WHITESNAKE)
- Damn I Wish I Was Your Lover (SOPHIE B. HAWKINS)
- I Hate Myself For Loving You (JOAN JETT)
- Heathens (TWENTY ONE PILOTS)
- Fell On Black Days (SOUNDGARDEN)
- Ride The Lightning (METALLICA)
Der dritte Teil des Cover-Projektes der Amerikaner.
Traditionen müssen erhalten bleiben und so erscheint auch nach dem dritten HALESTORM-Langspieler "Into The Wild Life" wieder eine Cover-EP, auf der sich Lzzy Hale und ihre Jungs erneut an persönlichen Favoriten und Genre-Klassikern versuchen. An dieser Stelle wird natürlich sicher auch schon wieder die Genre-Polizei vor der Tür stehen und angesichts dieses Releases lauthals "Fan-Abzocke" rufen. Wer den Vierer allerdings kennt und auch bereits einmal auf der Bühne erlebt hat, der wird wissen, dass die Amerikaner schon immer spontan einstudierte Coversongs dazu nutzen, um ihre Setlist aufzulockern. Dementsprechend bin ich auch davon überzeugt, dass die gesamte "ReAniMate"-Serie weniger vom Label angetrieben wird, sondern viel mehr aus der unbändigen Spielfreude des Quartetts erwächst. So gibt es dann auch auf "ReAniMate 3.0: The CoVeRs EP" wieder einige Überraschungen und einige näherliegende Tracks zu bestaunen, denen der HALESTORM-Stempel aufgedrückt wird.
Los geht es mit dem WHITESNAKE-Klassiker 'Still Of The Night', der auch bereits auf der vergangenen US-Tour regelmäßig zum Set gehörte und dort schon seine Feuertaufe bestanden hat. Nun ist es natürlich keine leichte Aufgabe mit der Stimme von David Coverdale mitzuhalten, doch Lzzy gilt nicht umsonst als eine der besten weiblichen Rockstimmen unserer Zeit und meistert auch die komplizierteren Passagen des legendären Tracks spielend. An den einmaligen Charme des Originals kommt der Vierer dabei nicht ganz heran, trotzdem ist der Song ein feiner Einstieg in die EP und dürfte vor allem auf den Bühnen der Welt für begeisterte Reaktionen sorgen. Mit 'Damn I Wish I Was Your Lover' von SOPHIE B. HAWKINS und dem JOAN JETT-Rocker 'I Hate Myself For Loving You' folgen dann zwei Tracks, die Lzzy sicher gerne selbst geschrieben hätte, denn hier fühlt sich die Fronterin nicht nur textlich, sondern auch stimmlich hörbar wohl. Gemeinsam mit der rohen Energie der Aufnahmen sorgt das dafür, dass mir beide deutlich besser gefallen als in den jeweiligen Originalversionen und wohl die klaren Highlights dieser Scheibe markieren.
Keine "ReAniMate"-EP wäre allerdings komplett ohne einen eher ungewöhnlichen Track. Während es beim letzten mal die DAFT PUNK-Nummer 'Get Lucky' war, die einen rockigen Anstrich verpasst bekam, so markiert dieses mal 'Heathens' vom Drum'n'Bass-Duo TWENTY ONE PILOTS die wirkliche Überraschung bei der Songauswahl. Doch wie auch bei 'Get Lucky' funktioniert der Track im HALESTORM-Sound bestens und gefällt mir um längen besser als das Original, das vielen aus dem Soundtrack der DC-Verfilmung "Suicide Squad" bekannt sein dürfte. Mit 'Fell On Black Days' folgt schließlich eine Hommage an die Grunge-Helden SOUNDGARDEN, die in der deutlich rockigeren HALESTORM-Fassung eine sehr gute Figur macht. Der einzige Ausfall bleibt damit der Rausschmeißer, bei dem sich der Vierer mutig an METALLICAs 'Ride The Lightning' versucht und dabei leider auf ganzer Linie scheitert. Ohne die fetten Gitarren-Riffs eines James Hetflied fehlt dem Song einfach das Fundament, sodass man auf dieses Remake durchaus problemlos hätte verzichten können.
Unter dem Strich stehen schlussendlich trotzdem drei waschechte Perlen und zwei durchaus solide Neuinterpretationen, die die Anschaffung von "ReAniMate 3.0: The CoVeRs EP" für Fans der Amerikaner locker rechtfertigen. Wer bisher noch keinen Kontakt mit HALESTORM und ihrer famosen Fronterin hatte, der greift trotzdem besser zu den Alben der Truppe, denn insbesondere die letzten beiden Langeisen "Into The Wild Life" und "The Strange Case Of ..." gehören mit zum Besten, was es in den vergangenen Jahren im Rock-Sektor zu hören gab.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs