HALO BLIND - Occupying Forces
Mehr über Halo Blind
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nautical Records / Just For Kicks
- Release:
- 27.06.2014
- Better?
- Revolutionary Soul
- Mirage
- Saturate
- Torrential
- Downpour
- The End Of Side One
- Brain Dog
- False Alarm
- The Puppet
- Smithereens
- Analogue
- Coma
- Control
Melancho-Prog im RADIOHEAD-Format
An der Seite von Es-MARILLION-Frontmann Fish konnten sich die Musiker von HALO BLIND bereits einen Namen machen. Nun macht die Band im zweiten Durchgang ihr Ding in Eigenregie, orientiert sich dabei aber weniger an den Vorgaben ihres Lehrmeisters. PINK FLOYD und RADIOHEAD sind der größte gemeinsame Nenner, der sich als Inspiration für den neuen Silberling "Occupying Forces" ausmachen lässt, darüber hinaus spürt man aber auch ein bisschen 70's Space Rock und ein paar Elemente aus dem Synthie-Pop - garniert am Ende mit den zerbrechlichen Momenten aus dem PLACEBO-Katalog. Verwirrt? Nein, dazu gibt es keinen Grund. Denn HALO BLIND bläht den eigenen Sound nicht mit einer Masse unterschiedlicher Elemente auf, sondern behält die verschiedenen Einflüsse schön im Fokus. Und der liegt ganz klar auf melancholischem Progressive Rock mit einer geringfügig psychedelischen Note.
"Occupying Forces" ist folgerichtig eine Scheibe, in die man vollends abtauchen kann. Viele sphärische Keyboards liefern den Einstieg, sanfte Gitarrenmelodien sorgen für die Veredelung, und mit Frontmann Chris Johnson und seinem Sidekick Andy Knights stehen zwei Sänger bereit, die potenziell die Sterne vom Himmel singen könnten - würden sie nicht über all ihre Vorträge eine solch nachdenkliche Note legen.
Doch die introvertierte Komponente ist Teil des Konzepts von HALO BLIND; es sind einzelne Klangreisen, die sich auch auf "Occupying Forces" zu einem großen ganzen zusammenfügen und in ein wahres Epos münden. Das grenzt gelegentlich an den Alternative Rock und holt sich dort auch seine Berechtigung, als Rockband durchzugehen, flirtet aber auch immer wieder mit Versatzstücken aus dem wavigen Sektor, gerade wenn die Melange der vielen Fragmente etwas Elegisches ergibt. Nummern wie 'Torrential' und 'Mirage' sind bis ins letzte Eck verträumt und laden zum Verweilen ein, bei 'Smithereens' und 'Coma' kommen schließlich RADIOHEAD zum Zuge, deren Schatten ohnehin über den Kompositionen von "Occupying Forces" thront.
Doch ein entscheidender Faktor grenzt HALO BLIND am Ende von der Konkurrenz ab: Die Band verliert sich nicht in ihrem melancholischen Klangkosmos. Die Songs bleiben kompakt und nachvollziehbar, hier und dort gibt es auch eine Hookline, und es bleibt bis zuletzt nachvollziehbar, was in den 14 neuen Stücken geschieht. Für Liebhaber der angesprochenen Bands ist dieses Album daher auch ein echtes Freudenfest mit (konträr dazu) bewegter Atmosphäre. Und all diejenigen, die sich gerne in andere Sphären wegträumen, sollten mit "Occupying Forces" ebenfalls bestens bedient sein - denn dieses Album eignet sich perfekt zum Abtauchen in andere (Klang-)Welten!
Anspieltipps: Saturate, Torrential, Coma, Control
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes