HANOI ROCKS - Another Hostile Takeover
Mehr über Hanoi Rocks
- Genre:
- Glam Rock
- Label:
- Demolition / Soulfood
- Release:
- 18.11.2005
- Intro
- Back In Yer Face
- Insert I
- Hurt
- The Devil In You
- Love
- Talk To The Hand
- Eternal Optimist
- Insert II
- No Compromise, No Regrets
- Reggae Rocker
- You Make The Earth Move
- Insert III
- Better High
- Dear Miss Lonely Hearts
- Insert IV
- Center Of My Universe
- Heaven Is Gonna Be Empty [Bonus Track]
Seit einigen Jahren gibt es HANOI ROCKS wieder, die sich 1985 nach dem Tod ihres Schlagzeugers Razzle aufgelöst haben. Michael Monroe (Gesang, Saxophon), Andy McCoy (Gitarre) und ihre heutigen Mitstreiter legen nun das zweite Album der neuen Generation, "Another Hostile Takeover" vor. Ich muss vorausschicken, daß ich die alten HANOI ROCKS nicht kenne und somit keine Vergleiche anstellen kann.
Dafür, daß HANOI ROCKS als Sleaze- oder Glam-Rock-Band gelten, ist die Scheibe erfreulich wenig schleimig oder zickig. Zwar ist Michael Monroes Stimme genretypisch, aber musikalisch geht es deutlich strammer zur Sache, als ich erwartet (oder befürchtet) habe. Einzig 'Talk To The Hand' entspricht mehr oder weniger dem Klischee. Im großen und ganzen serviert "Another Hostile Takeover" 13 eingängige Rockstücke (das 'Intro' und die 'Inserts' sind nur kurze Geräuscheinspielungen) mit meist satten Rhythmusgitarren und mehrstimmigen Gesängen. Man startet erst mal mit härteren Tönen ('Back In Yer Face', 'Hurt'). Gelegentlich wird es poppig wie bei 'No Compromise, No Regrets' oder 'The Devil In You', das nach den frühen DURAN DURAN - die Mädchen über 30 werden sich erinnern - klingt. 'Reggae Rocker' hat, wer hätte das gedacht, einen Reggae-Rhythmus, 'Center Of My Universe' ist die obligatorische Ballade und der Bonustrack 'Heaven Is Gonna Be Empty' ein altmodischer Boogie mit klimperndem Klavier. Das Saxophon wird eher sparsam, dann aber umso wirkungsvoller eingesetzt ('No Compromise, No Regrets', 'Center Of My Universe'). 'Dear Miss Lonely Hearts' wartet gar mit einem an THIN LIZZY angelehnten Gitarrenlick auf. Alles in allem ist die Scheibe keine musikalische Offenbarung, aber nette Unterhaltung.
Freunde reinrassigen Metals und anspruchsvollen Progrocks sollten lieber ihre Finger von der Platte lassen. Aber wer an unterhaltsamer, leichtbekömmlicher Poprock-Mucke interessiert ist, die man auch auf Partys laufen lassen kann, bei denen Gäste mit unterschiedlichen Musikgeschmäckern zusammentreffen, dürfte mit der neuen HANOI ROCKS gut bedient sein.
Anspieltipps: Back In Yer Face, The Devil In You, Better High
- Redakteur:
- Stefan Kayser