HARABALL - Sleep Tall
Mehr über Haraball
- Genre:
- Hardcore / Crust
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Fysisk Format
- Release:
- 13.05.2013
- Well, That Passed
- Meat n Spirit
- Jeremy Smoked
- Diet Of Candy
- On The Bridge
- Sleep Tall
- My Douche
- Drunks Is Needy
- Model Prisoner
- TBA
- Hair In My Soup
- Cock Persona
- At The Clinic
- Cosmo
- Hokksund
- The Badge & The Wig
- Best Band Ever
- Raising The Dead
- The Rope
- I Want Your Downs
- Terrible
- Random
- Evil Twin
Was geschieht wohl, wenn zwei Vollzeit-Veganer auf eine Truppe ausgelassener Punks trifft? (Sie teilen sich ne Tofu-Wurst? - NM) Nun, zumindest in musikalischer Hinsicht waren derartige Vebindungen bislang fast immer fruchtbar, da die Kombination aus Hardlinern unterschiedlichster Coleur oft Energien freigesetzt hat, die vielleicht nicht immer die kreativsten Wege eingeschlagen haben, aber zumindest als Gesamtoutput ein deftiger In-Your-Face-Punch waren. Beispiele gefällig? Wie wäre es denn mal mit SICK OF IT ALL? Oder HEAVEN SHALL BURN? Alright?
Nun, den Vergleich mit den größeren Namen sollte man bei HARABALL vielleicht nicht direkt ziehen, weil das norwegische Old-School-Format eine wesentlich rauere Gangart pflegt als die Originale aus NYC respektive Deutschland. Die Band, bei der immerhin Leute mit einer Business-Erfahrung von mehr als 50 Jahren auftrumpfen, hat schon auf ihren ersten beiden 7"-Releases ("The Rope" und "Frowns Vs Drowns") bewiesen, dass ihr teils recht rockiger Sound den Test der Zeit locker bestehen kann. Man stelle sich vor, TURBONEGRO im Frühstadium würde hier und dort noch ein paar satte Hardcore-Grooves einflechten, und schon ist man dem sehr nahe, was auf der aktuellen Scheibe geschieht. "Sleep Tall" ist im Grunde genommen eine kantigere Variante von "Ass Cobra", ebenfalls abwechslungsreich gestaltet, hier und dort dann auch mit einer deftigen Prise Urzeit-Punk ausgerüstet und letzten Endes vor allem auf einem Energielevel angesidelt, das wesentlich mehr Zutaten besitzt als lediglich ein paar derbe Shouts. Und davon abgesehen, agiert HARABALL auch inhaltlich auf einem ganz anderen Niveau und sparen sich jede Form von klischeetriefender Platitüde. Die Songs von "Sleep Tall" sprechen eine eigene, unmissverständliche und akustisch sehr angenehme Sprache!
Der Clou an der ganzen Sache: Die neue Platte enthält nicht nur die 15 frisch eingespielten Stücke, sondern auch die angesprochenen Singles als Bonusmaterial. Somit ist "Sleep Tall" ein allumfassendes Erlebnis, das zwar hier und dort ein paar schnellere Nummern vertragen hätte, mit seiner unbedingten Underground-Affinität, dem durchweg anständigen, fokussierten Songmaterial und der rockigen Ausstrahlung aber wirklich jeden aus der Reserve locken sollte, der Old-School-Hardcore (und damit ist eher die britische, nicht die amerikanische Schule gemeint) bereits zum Frühstück genießt. Schließlich gehörenen diese erfahrenen Herrschaften zur Speerspitze des europäischen Undergrounds, und das - das zeigen vor allem auch die neuen Kompositionen - mit absoluter Berechtigung!
Anspieltipps: Diet Of Candy, Cock Persona, Sleep Tall
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes