HATE PROFILE - Opus I: The Khaos Hatefile
Mehr über Hate Profile
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Cruz Del Sur / Alive
- Release:
- 30.01.2006
- Chapter 0: Demons In Me (Intro To Inferno)
- Chapter 1: Bleeding Black Heart
- Chapter 2: Veils That Blind
- Chapter 3: The Darkened Angel
- Chapter 4: The Day My Feathers Fell
- Chapter 5: 17 Empty Rooms
- Chapter 6.66: The Khaos Hatefile
- Chapter 7: Recall To Nothing
- Chapter 8: Lapse Of Perfection - Pralâya -
Wie der Titel erkennen lässt, handelt es sich bei vorliegender Scheibe des Black-Metal-Einzelkämpfer-Projekts HATE PROFILE um den Auftakt eines dreiteiligen Zyklus. Inhaltlich begibt man sich mit dieser Trilogie auf recht glattes, esoterisch-philosophisches Parkett. Und inwieweit sich Mastermind Amon 418 (hossa!) auf diesem Untergrund halten kann oder ob die im Beipackzettel ausgerufene "Reise in einen spirituellen Mikrokosmos" eventuell eine äußerst kurze ist, kann ich nicht sagen, da die Texte nirgends nachzulesen sind. Es gibt aber ordentlich Existenzialismus und jede Menge Apokalypse, so viel steht fest. Im Umkehrschluss bedeutet das, die Schwarzmetall-Basis würde dieses Album selbst dann nicht kaufen, wenn das Genre in ganz innovative Gefilde geführt würde, weil es nicht dem Christentum an den Kragen geht.
Die Neuerfindung muss dann aber auch mindestens noch bis zum zweiten Teil der Saga warten. Denn "Opus I: The Khaos Hatefile" ist zunächst mal nur solide und schleicht zudem mit dem dreiminütigen Intro 'Chapter 0: Demons In Me (Intro To Inferno)' recht dröge aus den Boxen. Anschließend wird's aber ein bisschen besser. 'Chapter 1: Bleeding Black Heart' ist ein ziemlich eisiges Black-Metal-Brett, das mit den genretypischen Blasts lospfeffert und im Refrain einen Gang raus- und ein bisschen Atmosphäre aufnimmt. Leider bedient sich der Italiener bei allen Songs des Longplayers genau dieses Songwriting-Musters, weshalb spätestens nach dem dritten Durchlauf jegliche Spannung verflogen ist. Andererseits wird aber auch keine feierlich-ergreifende Stimmung erzeugt, an der man über diese drei Runden hinaus Spaß hätte.
Bis auf den Gesang des Vordenkers, der sich im annehmbaren Kreisch-Rahmen bewegt, muss sich auf den beiden Nachfolgern, so es denn dazu kommen sollte, einiges zum Guten entwickeln. Amon 418 möchte mit HATE PROFILE episch sein, also muss er eine Atmosphäre erzeugen, die den Hörer in irgendeiner Art und Weise berührt und nicht mehr loslässt. Versuche, in diese Richtung zu arbeiten, enden auf dieser Platte noch im völligen Niemandsland (das total langweilige 'Chapter 3: The Darkened Angel' und das leiernde Keyboard/Clean-Gitarren-Nichts 'Chapter 8: Lapse Of Perfection - Pralâya -').
In der momentanen Verfassung sind HATE PROFILE nur für fanatische Epic-Black-Metal-Allessammler interessant, die von jeder Band des Genres ein akustisches Lebenszeichen im Regal stehen haben müssen; etwas Neues werden aber auch die auf "Opus I: The Khaos Hatefile" beim besten Willen nicht entdecken.
Anspieltipp: Chapter 1: Bleeding Black Heart
- Redakteur:
- Oliver Schneider