HATE SQUAD - Degüello Wartunes
Mehr über Hate Squad
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Dockyard 1 / Soulfood
- Release:
- 21.03.2008
- Degüello Wartunes
- Rise Up
- Killing Spree
- At The End Alone
- Anger From The Gutter
- Aggro Manticore
- Never Surrender ... Die Fighting!
- My War
- Shank
- Hannover H8core
- Rivers Of Blood
Einst eine große Konstante, heute nur noch gelegentlich phänomenal: Hannovers Hardcore-Institution, die HATE SQUAD, macht sich auch nach dem anständigen Comeback vor vier Jahren äußerst rar, lässt sich aber die Gelegenheit nicht nehmen, zumindest zum 15-jährigen Jubiläum wieder kräftig aufzutrumpfen. Mit Unterstützung von den Kollegen von HEAVEN SHALL BURN und MAINTAIN verschanzte man sich kürzlich wieder im Studio, um das formidable "H8 For The Masses" noch einmal zu übertreffen und endgültig wieder an die Glanztaten aus den frühen 90ern anzuknüpfen.
Diesem Anspruch werden die Norddeutschen auf "Degüello Wartunes" vollends gerecht. Die elf neuen Songs knallen gewaltig, überzeugen mit einer ausgewogenen Balance aus fetten Uptempo-Stampfern und brachialen Groove-Monstern und nehmen sich sogar das Recht heraus, hier und dort einige dezente Melodien einzupflanzen. Dennoch bleibt die Band ihren kompromisslosen Vorsätzen auch auf ihrer vierten Platte treu: Das Gitarrengerüst ist gewohnt aggressiv, die Rhythmusarbeit pflichtbewusst fett und die Growls erklingen standesgemäß hasserfüllt. Derweil schleichen aich zunehmend Elemente aus dem Metal-Bereich in die Songs ein, wobei HATE SQUAD musikalisch zwar noch ein ganzes Stück vom Metalcore-Klüngel entfernt sind, sich ihm aber (wahrscheinlich unbewusst) langsam nähern. Eine Nummer wie 'At The End Alone' zum Beispiel spricht hier eine eindeutige, unmissverständliche Sprache und sollte auch in metallischen Kreisen gut aufgenommen werden.
Insgeheim fühlen sich die Hannoveraner aber sowieso in beiden Szenen heimisch, was auf "Degüello Wartunes" in erster Linie durch die coolen Thrash-Salven zu Beginn und den starken Gitarrensound im Allgemeinen dokumentiert wird. In Kompositionen wie 'Rise Up' oder 'Killing Spree' zeigt die Band der internationalen Konkurrenz jedenfalls, wie sich stilübergreifend Ecken und Kanten einfügen lassen, ohne dass damit eine bestimmte Kategorisierung einhergehen muss. Und gerade deshalb klingen die Jungs auch trotz aller Pausen immer noch so frisch wie am ersten Tag.
Alles in allem greift die HATE SQUAD mit "Degüello Wartunes" noch einmal richtig an und stößt selbst Platten wie "I.Q. Zero" locker vom Thron - ein Umstand, der gleichsam überraschend und beruhigend ist. Denn welche Truppe kann schon behaupten, in den wenigen Momenten ihrer großflächigen Präsenz auf den Punkt genau fit zu sein, geschweige denn ihre eigenen Referenzen zu toppen? Diesem Quintett ist dies pünktlich zum Jubiläum nämlich auf ganzer Linie gelungen!
Anspieltipps: Killing Spree, At The End Alone, My War, Rivers Of Blood
- Redakteur:
- Björn Backes