HAUNT - Golden Arm
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2023
Mehr über Haunt
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Iron Grip Records
- Release:
- 05.05.2023
- Hit And Run
- Golden Arm
- Piece By Piece
- Chimera
- Fight The Good Fight
- Save Yourself
- Vacant Spaces
- The Horses Mouth
Noch geil.
Was? Acht reguläre Alben in sechs Jahren? Vor dieser unfassbaren Veröffentlichungswut der Mannen um Trevor William Church kann jedes noch so größere Fleißbienchen der 1980er Jahre den Hut ziehen. Das hat natürlich auch zur Folge, dass so mancher HAUNT-Output in Sachen Qualität – hier zündeten "Burst Into Flame" und "Windows Of Your Heart" nicht so ganz – den bockstarken Alben "Mind Freeze", "If Icarus Could Fly" oder "Triumph" etwas hinterherhinkt. Wo gehobelt wird, fallen auch Späne. Das ist beim aktuellen "Golden Arm"-Rundumschlag allerdings nicht der Fall, denn getreu dem Motto "In der Kürze liegt die Würze" gefallen mir die Amis musikalisch am besten, wenn sie sich kurzhalten.
So kommen die neuen acht Stücke aus dem Hause HAUNT auf eine Gesamtspielzeit von knapp 28 Minuten, machen allerdings vom ersten bis zum letzten Donnerschlag sehr viel Freude und ehe das leicht thrashige 'The Horses Mouth' die Platte langsam ausklingen lässt, wächst die Vorfreude auf einen weiteren Rundgang und 'Hit And Run' als ersten Bolzenschneider gleich zu Beginn. Weiterhin ist das HAUNT'sche Schwermetall melodisch und direkt, schnörkellos und eindringlich. Das Riffing geht nahtlos durch Mark und Bein, die markanten Melodien bleiben im Ohr und diese Klimbimlosigkeit macht das Hörvergnügen ob dieser knackigen Songs nur größer. Dass hierbei ein erdiger, sehr nostalgischer Sound und Trevors vertrauter Gesang voller Charisma einen gewissen Anteil haben, versteht sich von selbst. Mensch, "Golden Arm" ist einfach eine starke Schwermetallplatte.
Ich komm zwar nach wie vor den zahlreichen Veröffentlichungen HAUNTs nicht hinterher, doch setzt man mir, wie aktuell geschehen, die Musik vor die Nase, gefällt sie. Vor allem der elegante Spagat aus Melodie und Härte, Moderne und Tradition sowie der Fokus auf die elementaren Dinge spielen "Golden Arm" komplett in die Karten. Ohrwurm reiht sich an Ohrwurm, 'Piece By Piece' oder 'Fight The Good Fight' sind so simpel wie genial, sodass es sich vor allem Liebhaber einfach gestrickter Heavy-Metal-Songs auf "Golden Arm" problemlos gemütlich machen können.
Zugegeben, Kollege Jhonny fragte einst legitim, wie man als Band überpräsent werden kann. Auf die Beantwortung dieser Frage laufen HAUNT und Church gefährlich drauf zu, doch aktuell und mit diesem "Golden Arm" am Körper machen die Amis noch sehr vieles richtig. Trotzdem ist Vorsicht geboten, gerne in Sachen Veröffentlichungen ein, zwei Gänge zurückschalten, damit Fans wieder hungrig werden können.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp