HEAVEN DENIES - The Essence Of Power Pt. 1
Mehr über Heaven Denies
- Genre:
- Melodic / Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 14.09.2019
- She Sky Calls To Us
- Call Me Whenever
- Flying Through The Time
- The Sign Of The Cross
- The Angel Of Death (Has Died)
- Arch Enemy
- Metal Pride
- Born To Burn
- Love Me Forevermore
- End Of Time
Timo Tolkkis kalter Kaffee.
HEAVEN DENIES ist ein Projekt des Sänger Iliour Griften. Für "The Essence Of Power Pt. 1" hat der Italiener einige semi-prominente Gastmusiker unter anderem von STRATOVARIUS und KAMELOT um sich geschart. Aber dieses Spiel kennen wir ja schon, und Namedropping fixt mich in der Regel doch eher wenig an. Was hören wir also bei HEAVEN DENIES?
Nun, der erste, zweite und dritte Gedanke ist STRATOVARIUS. Die ersten beiden Songs nach dem Intro sind neoklassiche Highspeed-Melodic-Metal-Feger, getreu der Machart der berühmten Finnen, und selbst Griftens Stimme ist recht nahe an Timo Kotipelto. Ich mag STRATOVARIUS ja sehr gerne, freue ich mich also jetzt? Hmm.
Irgendwie klingt alles bei HEAVEN DENIES flach, die Drums tackern mechanisch, die Gitarren sind verwässert, die Keyboardteppiche sind wenig inspirierend. Selbst der Meister vermittelt mir ein unangenehmes Gefühl, wenn er in höchste Höhen geht. So bin ich leider die meiste Zeit unzufrieden, wenn ich HEAVEN DENIES hören muss. Ich frage mich, warum bei so viel Potential die meiste Zeit - angefangen mit den abgegriffenen Songtiteln - nur kalter Kaffee aufgewärmt wird. Klar ist das alles ordentlich und professionell gemacht; den Musikern muß man ihr Handwerk garantiert nicht erklären. Doch nicht einmal einem der Gäste gelingt es, außer neoklasschem Standardwerk eine bemerkenswerte Besonderheit zu erschaffen, beispielsweise ein Zaubersolo, das einem die Kinnlade runterklappen lässt. Und noch blöder: Obwohl man beim Hören meint, alles schon zu kennen, bleibt nichts davon im Gedächtnis haften.
Natürlich gibt es auch hin und wieder Ausreißer aus den generischen Schemata. 'The Sign Of The Cross' vermittelt zum Beispiel ein wenig Dramatik und wäre ein echt guter Song, wenn die Produktion ein wenig wuchtiger wäre. 'Burn To Burn' hat ebenfalls etwas. Insgesamt dümpelt HEAVEN DENIES aber im Mittelmaß. Um mit KAMELOT, RHAPSODY, ANGRA und Konsorten zu konkurrieren, bedarf es bei Part 2 einer deutlichen Steigerung. Und bitte auch etwas Mut, ein paar eigene Gewässer zu erforschen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Thomas Becker