HEDONIHIL - I
Mehr über Hedonihil
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 12.04.2019
- Otherworldly Embrace
- Run You Scum
- The Hedonist Anthem
- Temple Of Venus
- Anti-Human Agenda
- The Whole Human Species Systematically Murdered
- Better Tomorrow
- Pessimism Is The New Realism
- You hate Me And I Hate You
Aggressionen um jeden Preis? So funktioniert Black Metal nicht!
Es sind eigentlich schon klare Statements, die die Musiker von HEDONIHIL auf ihrem neuen Album verbreiten, doch dummerweise gelingt es der Band nie so wirklich, die Kernaussage ihrer Musik auch überzeugend an den Adressaten zu bringen - auch wenn dieser zur Zielgruppe gehört und seinen Black Metal gerne aggressiv, unkontrolliert und rabiat liebt. Doch unterm Strich ist auf "I" viel zu viel inhaltliche Konfusion, die von den radikalen Grundsätzen weiter verstärkt wird und letzten Endes auch einer der Hauptgründe dafür ist, dass die Finnen auf ihrem aktuellen Werk scheitern.
Auch wenn HEDONIHIL kein klares Strickmuster verwendet, lässt sich ein eben solches, wenn auch in einer alternativen Variante, erkennen. So geht es jederzeit verdammt extrem und jederzeit mit größtmöglicher Aggression zur Sache, Purismus ist ebenfalls ein konsequent bedientes Thema, und wenn man sich der älteren Schule verpflichtet fühlt, wird man sicherlich auch seine Zustimmung zum Output der neun neuen Stücke geben. Doch was bleibt am Ende übrig? Was unterstreicht die besagte Message auch qualitativ? Und reicht es aus, immer nur Verrohung und Dissonanzen zu mischen und zu hoffen, dass etwas Brauchbares dabei herumkommt?
Das Problem besteht sicherlich darin, dass das Trio mit aller Macht den nihilistischen Charakter der Songs wahren und somit auch den Andeutungen im Bandnamen gerecht werden möchte. Dies könnte prinzipiell auch funktionieren, wenn die Arrangements und damit schließlich auch die Kompositionen ein bisschen besser durchdacht wären und das Ganze minimal mehr Struktur hätte. Doch die eher chaotische, ungestüme Vorgehensweise ist den drei Nordmännern momentan lieber, mit der Konsequenz, dass das Resultat weitgehend nicht befriedigen kann. Dabei mangelt es weder an Adrenalin oder Leidenschaft, sondern einfach am Vermögen, Aggressionen im finsteren Kontext so auf den Punkt zu bringen, dass auch langfristig etwas hängen bleibt. Das ist auf "I" nämlich leider nicht der Fall!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes