HEIDEVOLK - Wederkeer
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2023
Mehr über Heidevolk
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 24.02.2023
- Hagalaz
- Drink Met De Goden (Walhalla)
- Klauwen Vooruit
- Schildenmuur
- De Strijd Duurt Voort
- Oeros
- Wederkeer
- IJzige Nacht
- Raidho
- Ver Verlangen
- Holda
- Zomervuur
Tja, HEIDEVOLK eben.
Ich bezeichne mich als Fan der Gelderländer HEIDEVOLK. Seit ich das erste Mal die wohligen Klänge von Hymnen wie 'Saksenland' oder 'Wodan Heerst' vernommen habe, habe ich die Band aus Arnhem tief in mein Herz geschlossen. Vor allem das letzte sehr starke Album "Vuur Van Verzet", das der Gruppe vor fünf Jahren eine dringend benötigte Frischzellenkur verpasste, also sowohl in der Besetzung als auch in der Qualität, und die letzten Konzerte, die ich erleben durfte ließen meine Achtung vor den Folk-Metallern noch einmal wachsen. Da habe ich mich natürlich sehr gefreut auf dieses neue Album.
Und wenn eine Rezension so anfängt, dann geht es meist mit Enttäuschung weiter. Nun, man kann jedenfalls nicht sagen, dass HEIDEVOLK einundzwanzig Jahre nach Bandgründung den damals eingeschlagenen Kurs völlig verlassen hat. Nein, die Band um Bassist Rowan Roodbaert spielt weiterhin eingängigen, nie albernen Folk Metal in niederländischer Sprache mit männlicher Doppelbesetzung am Gesang. Aber die vielen Besetzungswechsel - inzwischen ist ja kein Musiker des Debüts "De Strijdlust Is Geboren" mehr dabei -, die ich 2018 noch guthieß, weil das Album einfach super war, hinterlassen ihre Spuren. Seit dem letzten Langspieler gibt's eben schon wieder drei neue Männer. Da hätten wir mit Mat van Baest einen neuen Gitarristen als Ersatz für Kevin Storm, der auch schon nur zwei Jahre dabei war. Da hätten wir mit Kevin van den Heiligenberg einen neuen Schlagzeuger als Ersatz für das letzte verbliebene Gründungsmitglied Joost Vellenknotscher und mit Daniël Wansink auch schon wieder einen neuen Sänger als Ersatz für Lars Vogel, der auch nur zwei Alben einsingen durfte. Und wenngleich die Besetzung letztes Jahr beim "Into The Grave" vor zugegeben heimischem Publikum ziemlich abgeräumt hat - im Studio ist es nochmal was anderes. Kritiker führen an, dass HEIDEVOLK seit dem Ausstieg von Joris van Gelre nicht mehr zu gebrauchen sei. Das sehe ich zwar anders, aber wenn man nun JORIS neue Wirkstätte :NODFYR: dem neuen Werk "Wederkeer" gegenüberstellt, dann wird schon deutlich, was aus dieser Band hätte werden können.
HEIDEVOLK geht beim siebten Album viel zu sehr auf Nummer sicher. Wo "Vuur Van Verzet" noch neue Akzente in Sachen Härte und Ausdruck setzte, da kocht "Wederkeer" alle bekannten Suppen einfach nochmal. 'Schildenmuur' etwa klingt, als wäre es extra nur für das Fan-Rudern bei den Live-Auftritten geschrieben worden. Solche Songs gibt's schon. In 'De Strijd Duurt Voort' gibt es einen kleinen Schwarzmetallausflug zum Schluss, das hatten wir auch schon beim letzten Album. 'Drink Met De Goden (Walhalla)' erinnert mich sehr an den Ohrwurm 'Een Wolf In Mijn Hart'.
Obwohl HEIDEVOLK mit diesem Album keine neuen Akzente zu setzen vermag und man sich angesichts der vielen Besetzungswechsel ernsthaft Gedanken macht über die Stimmung in der Band, kann ich "Weederkeer" am Ende dann doch einiges abgewinnen. 'Klauwen Vooruit' ist zum Beispiel eine starke Hymne, die sich mit ihrem Mitsingrefrain und dem hübschen Geflöte sofort ins Hirn brennt. Das stimmungsvolle 'IJzige Nacht' entführt gedanklich ohne Umschweife in eine ebensolche. Und die abschließende Akustikballade 'Zomervuur' wird schon mal für laue und launige Sommernächte vorgemerkt.
So verbleibe ich am Ende irgendwo zwischen zufrieden und enttäuscht. Ich hatte mehr erwartet, aber ich konnte doch schnell meinen Frieden schließen mit diesem Album, das aus der Diskografie einfach nicht besonders heraussticht.
Klauwen Vooruit
https://www.youtube.com/watch?v=ZhKBz4-CcWY
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring