HEIMATAERDE - Aerdenbrand
Mehr über Heimataerde
- Genre:
- Mittelalter / NDH / Elektro
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Out Of Line
- Release:
- 30.09.2016
- Ein Flammenmeer
- Aerdenbrand
- Fühl die Zeit
- Und wenn ich sag'
- Veritas Domini
- Die Erde verdreht sich
- Hoch hinaus
- Eintausend Mal
- Folge mir
- Hick Hack Hackebeil
- Dein Herz
- Freiheit
Ein schauriges Vergnügen.
Die Einzigartigkeit und Eigensinnigkeit von HEIMATAERDE zeigt sich eigentlich schon im ungewöhnlichen Konzept der NDH-Electro-Jünger: Tapfere Tempelritter schauen einer unheimlichen Bedrohung und dem Zerfall der Erde entgegen - ein Epos, verpackt in Dark-Wave-Club-Sounds gepaart mit den Einflüssen des Mittelalter-Rocks. Doch was steckt musikalisch in der fantastisch anmutenden Geschichte des Albums "Aerdenbrand"?
Gesanglich ist den singenden Templern keine Glanzleistung zu attestieren - auch wirken vor allem die Strophen oft ein klein wenig rumpelig. Doch dieser Makel wird von den hämmernden Beats und den düsteren E-Gitarren-Riffs ganz einfach untergebuttert. Für markante Stimmen sorgt auf "Aerdenbrand" jedoch ohnehin ein anderer: Mit Joachim Witt haben die Jungs von HEIMATAERDE für den Track 'Fühl die Zeit' den goldenen Reiter der Neuen Deutschen Härte verpflichtet: Der veredelt den Dark-Club-Sound der Band mit seiner markanten, charismatischen Stimme, ohne sich in den Vordergrund zu spielen und den eigensinnigen Stil der Mannen um Ashlar von Megalon zu verfremden.
Körperliche Reaktionen der anderen Art löst das Lied 'Hick Hack Hackebeil' bei mir aus. So wäre der plakative Text der Vorab-Single, mit der die Band schon vor der Veröffentlichung von "Aerdenbrand" polarisierte, nicht halb so gruselig, würden nicht kleine Kinder die entscheidenden Zeilen singen. Unterlegt von einem erbarmungslos fortschreitenden, stampfenden Rhythmus krallt sich der Track immer tiefer in den Gehörgang - ein schauriges Vergnügen.
Auf allen zwölf Liedern bilden die sphärischen Club-Sounds und die elektrischen Dudelsäcke den Dreh- und Angelpunkt der Musik von HEIMATAERDE: Mal klingen sie dabei verdammend-düster wie auf 'Eintausend Mal', ein anderes Mal wiederum fast schon freundlich und ausgelassen wie auf dem Rausschmeißer 'Freiheit'.
Mit "Aerdenbrand" hat HEIMATAERDE ein Werk geschaffen, das bei mir zu Hause vielleicht nicht unbedingt in Dauerschleife rotieren wird. Mein Geheimtipp für die nächsten Parties und Festivals der Schwarzen Szene ist es allerdings jetzt schon und schürt die Neugier auf die Live-Shows der Tempelritter mit den neuen Songs!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Leoni Dowidat