HELLBURST - Chomolungma
Mehr über Hellburst
- Genre:
- Black'n'Thrash
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Fucking Kill Records
- Release:
- 22.03.2024
- Nekropoison
- Apocalyptic Rape Cult
- Die ersten Toten
- Anchorite
- Deathless
- Extrinsic
- Noche Triste
- Criminal Justice Through The Ages
- Chomolungma
Etwas schwarzen Thrash, der auch mal schürft? Bitte sehr!
HELLBURST ist eine vierköpfige Truppe aus Bamberg, die uns mit schwarzem Thrash das Herz erwärmen will. Die bisherigen Kleinst-Formate der Band sind mir allesamt nicht bekannt, sodass ich mit völlig unvoreingenommenen Ohren an die Angelegenheit herangehe. Im tiefsten Inneren erhoffe ich mir herrlich wüstes Geballer der Marke BÜTCHER oder INDIAN NIGHTMARE, denn mit dieser furios-wilden Machart komme ich in letzter Zeit wunderbar klar, da sie ein bisschen wie eine Zeitreise in die 80er funktioniert. Pionier-Geist, Ärmel hoch, Do-It-Yourself-Attitüde, Spielwitz mit Wut und Spaß inne Backen. Die triste Farbgebung des Artworks ist für mich allerdings eher etwas abstoßend, als animierend, aber gut, es geht ja eher um die Musik.
38 Minuten später bin ich etwas schlauer. Meine geheimsten Wünsche wurden leider nicht befriedigt, aber ungestüm und roh ist die Musik von HELLBURST auf jeden Fall. Da man hier nur mit einer Klampfe zu Werke geht, ist der Gesamtsound sehr dröhnend, da dem Tieftöner eine gleichberechtigte Rolle zukommt. Dafür gehen bei mir im Normalfall alle verfügbaren Daumen nach oben, wenn allerdings so ein Lavasound entsteht, bin ich immer etwas irritiert. Das mag ich schon im Doom nicht und wenn es dann etwas flotter zugeht, passt es für mich noch weniger. Ich bin halt keine Schwarzwurzel. Trotzdem läuft mir "Chomolungma" gesamt gut rein.
Das liegt auf der einen Seite am herrlich wütenden, aber gleichzeitig gut verständlichen Gesang vom VulkanicVoiceViolator, der mit seiner tiefen Gurgelstimme hier das Optimum an Lungenorgasmen herausholt. Aber auch die treibenden Riffs gehen gut ins Ohr und machen Laune. Ich bin immer dann etwas aus der Spur, wenn es wahlweise zu schnell oder zu schlürfig wird. Das passiert beides nicht allzu häufig und wird von Freunden dunkelgrauer Klänge sicherlich als facettenreicher Pluspunkt gewertet werden, für meine zarten Thrasher-Ohren ist das zumeist zu viel Soundgestrüpp.
Von daher gefällt mir das von einem coolen Basslauf eingeleitete Walzkommando 'Deathless' extrem gut, da man hier einfach stoisch, aber effektiv in alter Bolzenwerfer-Manier nach vorne brettert. Ebenso funktioniert auch das rattenscharfe 'Extrinsic' mit seinem messerscharfen Riffing für mich sehr gut.
Mit den beiden schleppenden Nummern 'Noche Triste' und dem Titelsong komme ich aufgrund der oben genannten Klangästhetik leider gar nicht klar. Wenn geschlürft wird, bin ich Epik-Doomer. Da gibt es wenige Ausnahmen, die diese Regel bestätigen. Dies hier ist mir dann gesanglich zu röchelnd und insgesamt zu staubig. Da dies aber zur Ausrichtung der Band passt, liegt es hier an meiner Wahrnehmung.
So bleibt unterm Strich ein durchaus gelungenes Album, welches Freunde der beschriebenen Stilistik sicherlich deutlich besser finden werden als ich.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Holger Andrae