HELLDOZERS, THE - Carnival
Mehr über Helldozers, The
- Genre:
- Rock'n'Roll / Stoner Rock / Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 11.11.2016
- Burning Like A Flame
- Not My Way
- Carnival
- Dead Or Alive '16
- Hell
- Fuck The King
- Dark Water
- Bullet In A Gun
- Revolution '16
- Life Is A Fucking Game '16
- We Love Motörhead '16
- Don't Be Like Me
Bärenstarker Rock'n'Roll aus der Domstadt.
Ehrliche, handgemachte und vor allem schweißtreibende Rockmusik, das ist das Spezialgebiet der Kölner Formation THE HELLDOZERS. Bereits seit 2010 treibt der Vierer dabei sein Unwesen in der lokalen Clubszene und konnte sich mit seinen famosen Liveshows über die letzten Jahre hinweg eine stetig wachsende Fanbasis erspielen. Einzig der überregionale Durchbruch ist der Truppe bisher trotz des starken Debüts "Hate Sweet Hate" bisher unverständlicherweise verwehrt geblieben, doch das ändert sich ja vielleicht mit dem zweiten Langeisen "Carnival", das dieser Tage erscheint.
Musikalisch machen Fronter Tony Rynskiy und seine Mitstreiter von Anfang an auch dieses Mal wieder keine Gefangenen, sondern legen mit dem starken 'Burning Like A Flame' direkt mit durchgetretenem Gaspedal los. Das Tempo gibt dabei vor allem Gitarrist Atha Vassiliadis vor, dessen tonnenschwere Riffs sich irgendwo zwischen Stoner Rock, groovigem Schwermetall im Stile von PANTERA und einer feinen Hommage an Ex-MOTÖRHEAD-Klampfer Phil Campbell bewegen. Das Fundament dazu liefert die tighte Rhythmusfraktion, bei der vor allem die Leistung vom sechzehnjährigen Alex Müller hinter dem Schlagzeug ganz besonders hervorsticht. Abgerundet wird eine blitzsaubere Performance von Tony, der sich mit seinen knurrenden Vocals unaufhaltsam seinen Weg durch die bleiernen Riffs und treibenden Drums bahnt.
Aber eine gelungene technische Darbietung macht natürlich noch keine gute Scheibe aus, dazu muss auch das Songmaterial passen. Doch auch hier haben die Kölner im direkten Vergleich zum Debüt noch einmal eine Schippe draufgelegt und liefern einen starken Track nach dem anderen ab. Ganz besonders bleiben dabei das provokativ betitelte 'Fuck The King', der groovende Brocken 'Hell' und der treibende Rocker 'Not My Way' im Gedächtnis, wobei auch der Gastbeitrag von THE DUFF BOYZ-Sänger Matze beim letztgenannten Track eine lobende Erwähnung verdient hat. Die Kirsche auf dem Kuchen ist schlussendlich die knarzige Produktion des Silberlings, die sicher für von modernen Audio-Standards verwöhnte Jünglinge nicht leicht zu verdauen sein wird. Doch die natürlichen Sounds und der etwas altbackene Mix passen perfekt zu den dargebotenen Songs und so lässt die Platte auch hier erneut an die großen Genre-Götter MOTÖRHEAD denken.
Angesichts dieser Lobeshymne dürfte es dann auch niemanden überraschen, dass ich jedem Fan von härteren Gitarrenklängen und schweißtreibendem Rock dringend zur Anschaffung von "Carnival" raten muss. Natürlich erfinden die vier Kölner das Rad nicht neu, aber sie haben einfach so bärenstarke Tracks im Gepäck, dass dieser Fakt spielend vom hier gebotenen Hörspaß ausgeglichen wird. Am besten tütet ihr die Scheibe übrigens bei einer der Shows der Jungs ein, denn aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass auch die Konzerte des Quartetts immer jeden Cent wert sind.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs