HEXADAR - Buried Under Giants
Mehr über Hexadar
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.09.2014
- Burning Clouds
- Thorns
- Howling
- Path Of Nothingness
- Nightmare Settings
- Beyond The Echo
- In den Sphären der Läuterung
- Thale (The Mountain's Anchor)
- Endstufe Stillstand
- Refugium aus alter Wurzel
- Loaded In The Tyrants
- Lonesome Ghost
Verbrannt unter Giganten und dennoch auferstanden
Was ich an den Lüneburgern von HEXADAR so kultig finde? Nun, um es auf den Punkt zu bringen: Sie sind etwas Besonderes. Durch ihre eigentümliche Mischung aus pechschwarzem Pagan Metal und einem omnipräsenten Akkordeon verhielt es sich beim gleichnamigen Debüt wie mit einem bunten Hund in der Innenstadt: Man zog die Aufmerksamkeit auf sich. Mir ist zwar durchaus bewusst, dass "Hexadar" im Oktober 2011 noch einige Makel aufwies, das Album samt der Akkordeon-Hinzunahme mit Vorsicht zu genießen war. Doch bereits damals hatte HEXADAR irgendetwas Faszinierendes, da nicht Alltägliches an sich. Nun sind seitdem knappe drei Jahre vergangen und HEXADAR präsentiert uns mit "Buried Under Giants" einen neuen Versuch, den Pagan-Olymp zu besteigen.
Klang "Hexadar" noch holprig, etwas unbeholfen und speziell im technischen Bereich doch verbesserungswürdig, wurde in den letzten zweieinhalb Jahren offenkundig in diesen Bereichen gearbeitet, sodass das Sextett mit "Buried Under Giants" heuer einen Zwölfteiler präsentiert, dem man die fortgeschrittene Reife und auch etwas mehr Mut deutlich anhört. Speziell letztgenannte Eigenschaft wird schon dadurch deutlich, dass man sich nicht nur auf deutsche Texte verlässt, sondern die englischen nun deutlich Überhand gewinnen. Ein Zustand, den ich im Pagan-Sektor sehr begrüße, und diesbezüglich machen Thiemo Lux und seine Hintermannschaft eine sehr gute Figur. Das eröffnende 'Burning Clouds', 'Howling', 'Path Of Nothingness' oder auch 'In den Sphären der Läuterung' und das darauf folgende 'Thale (The Mountain's Anchor)' klingen durchdacht und haben genügend Abwechslung im Repertoire, wodurch sich diese Platte vom Pagan-Metal-Einheitsbrei doch deutlich abheben kann. Die beiden Klampfen kommen im Zusammenspiel mit Sören Wahne und seinem Akkordeon einigermaßen gut zur Geltung, ohne dass eine der beiden Parteien penetrant zu nerven beginnt. Hinzu gesellt sich genannter Frontmann, dessen keifendes Gurgelorgan der Mehrzahl der schwarzmetallischen Stücke den letzten Schliff verleiht.
Sicherlich ist bei HEXADAR aktuell noch längst nicht alles Gold was glänzt, denn speziell 'Nightmare Settings', 'Endstufe Stillstand' (obwohl die Band mit dem Titel Recht hat) und 'Refugium aus alter Wurzel' hätte man sich schlichtweg auch sparen können. Die Produktion hätte um einiges druckvoller ausfallen müssen und auch im Hinblick auf die gewünschte Atmosphäre kann jene nicht über die gesamte Distanz gehalten werden. Doch zumindest ist im Hinblick zum Debüt eine Steigerung zu erkennen, durch die "Buried Under Giants" und natürlich HEXADAR profitiert. Wenn bei der nächsten Full-length-Veröffentlichung ein ähnlicher Ruck, vor allem im Hinblick auf eine vernünftige Produktion, durch die Norddeutschen geht, steht einem Aufstieg in die 1. Pagan-Liga eigentlich nichts mehr im Wege.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp