HEXIS - Tando Ashanti
Mehr über Hexis
- Genre:
- Black Metal / Sludge
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Halo Of Flies
- Release:
- 14.04.2017
- Tando
- Ashanti
- Molestus
- Ritualis
- Calamitas
- Nocturnus
- Opacus
- Cordolium
- Resurrection
- Septem
- Presagium
Mutig und irgendwie krass
Bei HEXIS wird mal ganz gepflegt auf Schubladen und stilsitische Grenzen geschissen. Die Jungs aus Kopenhagen wollen Krach machen, Lärm kreieren und musikalische Gemeinheiten fabrizieren - und in dieser Disziplin scheinen die Dänen auf jeden Fall auf einen reichen Erfahrungsschatz zu bauen.
Das Material von "Tand Ashanti" lässt jedenfalls den Schluss zu, dass die Band in der jüngeren Vergangenheit so ziemlich alles aufgesogen hat, was halbwegs extrem geklungen und sich gleichzeitig gegen die Masse gestellt hat. Noisige Eskapaden findet man in den elf Songs nämlich genauso häufig wie abgedrehte Sludge-Gitarren und dreckige Black-Metal-Vorstöße. Und auch im Todesblei-Segment hat HEXIS zuletzt offenbar mal einen längeren Schnupperkurs belegt, wenn man die Urgewalt solcher Tracks wie 'Septem' und 'Calamitas' mal zugrunde legt.
Die Kunst besteht nun jedoch genau darin, all diese Fragmente zu bündeln und sie final unter einen Hut zu bekommen, und das gelingt auf "Tando Ashanti" nicht immer mit der entsprechenden Souveränität. Die Kontrastwirkung aus pechschwarzer Doom-Atmosphäre, diversen Post-Hardcore-Attacken und schwarzmetallischer Raserei mag zwar ein paar spezielle Effekte erzielen, aber gerade zu Beginn wirkt das Material noch ein wenig überfrachtet und desorientiert. Sobald sich HEXIS allerdings ein bisschen Zeit nimmt und den Songs ein wenig Raum zur individuellen Entwicklung lässt, wirkt das ganze wesentlich fokussierter und durchdachter und verrät auch jenes übergeordnete Konzept, das sich in Stücken wie 'Molestus' und 'Calamitas' noch nicht behaupten kann. 'Nocturnus', 'Cordolium' und das abschließende 'Prasesagium' widerlegen jedoch den ersten Eindruck, dass die versammelten Extreme als gemeiname Einheit nicht funktionieren können, und spiegeln eine Produktion wider, die gerne gegen den Strom schwimmt, dabei vielleicht nicht immer überzeugt, aber dennoch mutig an ihrer extravaganten Überzeugung festhält. "Tando Ashanti" ist schlussendlich nämlich eine Herausforderung, die mit genügend packenden Momenten ausgestattet wurde, dass man man eine minimal eingeschränkte Empfehlung aussprechen darf - und das ist mehr, als man anfangs erahnt hätte!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes