HEXPEROS - The Garden Of The Hesperides
Mehr über Hexperos
- Genre:
- Gothic / Ambient
- Label:
- Equilibrium Music
- Walking Roots
- Hesperos
- The Garden Of Hesperides
- The Magnificence Of The Night
- Rime Glitters In The Sun
- The Warm Whisper Of The Wind
- Artemisia
- The Call Of The Ibis
- Ritual
- Loto Nero
- Nana
- Winter Rhymes
- Ave Maria
- Walking Roots II
Sopranistin Alessandra Santovito wird einigen bereits durch das Projekt GOTHICA bekannt sein. Jetzt hat sich die Dame mit Francesco Forgione einen Mitstreiter besorgt, der ebenfalls eine klassische Ausbildung genossen hat; gemeinsam bilden sie das Projekt HEXPEROS und werfen mit "The Garden Of Hesperides" ihr Debütalbum auf den Markt. Dieses passt auch perfekt zum portugiesischen Label Equlibrium. Harte Metalheads sollten also lieber die Finger von dem Teil lassen, aber Freunden neoklassischer Klänge sei die Scheibe wärmstens empfohlen.
In wahrer Gothic-Manier ist die Instrumentiereung düster und einige Male auch minimalistisch. Hier lauscht man Hafen, Violinen und mystisch klingenden Flöten, doch das Kernelement bildet Alessandras Stimme selbst. Frau Santovito zeigt eindrucksvoll, dass sie nicht nur hohe, sondern auch dunkle Passagen einwandfrei meistern kann. Lieder wie 'The Warm Whispers Of The Wind' oder 'Artemisia' verursachen eine wohlige Gänsehaut und entführen einen immer tiefer in den Garten der Hesperiden, den Nymphen der griechischen Mythologie, die den Apfelbaum der ewigen Jugend hüten. Doch hier ist dieser Garten düster, bedrohlich und geprägt von einer Melancholie, die einem das Herz enger werden lässt. Trotz einen Hauch orientalischer und teilweise keltischer Klänge geht hier nie die Sonne auf, alles bleibt verhüllt in finsterer Nacht. Trotzdem sind die 14 Stücke bei weitem kein Stimmungsdämpfer, sondern eher etwas für besinnliche Stunden, um die Gedanken kreisen zu lassen. Alle der präsentierten Lieder sind atmosphärisch dicht, regen zum Fantasiespiel an.
Das italienische Duo zeigt, dass sie absolute Perfektionisten sind, die ihre eigenen musikalischen Vorstellungen verwirklichen wollen. Vergleiche mit Bands wie OPHELIA'S DREAM oder SOPOR AETERNUS drängen sich bei der Stilrichtung natürlich auf, doch HEXPEROS machen hier klar ihr eigenes Ding. Viele der Stücke (zum Beispiel 'Ritual') würden sich perfekt als Soundtrack-Musik eignen und geben dem Hörer die perfekte Plattform, um sein eigenes Kopfkino zu starten. Auch die Version von 'Ave Maria' verschlägt einem vor Schönheit fast die Sprache. Das einzig Negative an dem Album ist vielleicht der eben bereits erwähnte Perfektionismus der Protagonisten: Hier sitzt wirklich jede Note da, wo sie sitzen soll. Das nimmt nicht nur jeglichen Überraschungseffekten den Wind aus den Segeln, sondern führt auch dazu, dass die Aufnahmen teilweise etwas zu kühl und emotionslos klingen. Das mag allerdings nicht jederman stören, und so sei "The Garden Of Hesperides" all denjenigen uneingeschränkt empfohlen, die bereits ein Faible für neoklaissische und/oder experimentelle Musik haben.
Anspieltipps: The Warm Whispers Of The Wind, The Garden Of Hesperides, Ritual, Hesperos
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel