HEY ELBOW - C0C0C0
Mehr über Hey Elbow
- Genre:
- Experimental / Indie
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Adrian Recordings / Broken Silence
- Release:
- 16.03.2018
- I Hear
- Them Say
- Quest
- Tell Me
- Nocturnal
- Wild
- Leave It
- Ghost Of Budva
- Back To Reality
- 17 Juni
- Silence
- Dive
- ...All Behind
Der unerschütterliche Einfluss von BJÖRK - selten war er besser spürbar!
Nach diversen Singles und einem im Underground bereits gefeierten Debüt durfte man durchaus höhere Ansprüche an die Musiker von HEY ELBOW stellen. Und die Truppe aus Malmö ist auch auf der zweiten Full-Length durchaus imstande abzuliefern, wenngleich der Zugang zum epischen Art Pop der Schweden auf "C0C0C0" nicht mehr ganz so leicht erscheint wie auf seinem etwas beschwingteren Vorgänger. Die neuen Stücke erinnern nicht bloß zufällig an das jüngeren Werk von BJÖRK, sind in sich noch eine Spur experimenteller, gleichzeitig aber noch mehr dem Minimalismus untergeben, der auch schon "Every Other" (2015) prägte.
"C0C0C0" verzichtet zudem auch auf einfach nachvollziehbare Melodien, obschon der Sound durch und durch harmonisch ist und man die 13 Stücke auf immens epische Klangflächen ausbreitet, die nur dazu einladen, eine prägende Hookline einzubauen oder womöglich auch den schnellen Hit zu produzieren. Doch derlei Motivation liegt HEY ELBOW auch diesmal fern. Es geht vielmehr um kontrastreiche Stimmungsbilder, die schlussendlich ein fast schon herbstliches Feeling auslösen, weil Melancholie diesmal ebenfalls eine große Rolle spielt. Und so lädt die Band zum Ein- und Abtauchen ein, offenbart eindringliche Soundscapes in verzaubernden Klangwelten und reizt die Qualitäten von Frontdame Julia Ringdahl bis zur letzten Oktave aus, um die besagten BJÖRK-Parallelen auch in den Vocals kenntlich zu machen. Ganz so schräg wie bei der isländischen Ausnahmekönnerin ist es bei HEY ELBOW zwar nicht, doch der künstlerische Anspruch ist ein ähnlicher - und das Resultat in Form von "C0C0C0" auch ähnlich beeindruckend wie der Katalog des quirligen Superstars.
Momentan ist HEY ELBOW noch Part der Independent-Szene, doch die Wahrscheinlichkeit, dass man trotz der experimentellen Haltung in den Mainstream rutscht, ist angesichts der musikalischen Qualitäten dieser Combo relativ groß. Und diesen Efolg haben sich die Schweden spätestens jetzt redlich verdient!
Anspieltipps: Ghost Of Budva, Silence
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes