HIGHHILL, IAN - Gallows
Mehr über Highhill, Ian
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigen
- Release:
- 31.05.2024
- Gallows Avenue
- Is Rock Really Dead?
- Living for Tonight
- Dionysia
- First Breath
- The Zombie Parade
- The Watchers of Eden
- In Darkness
- Angels Shall Fall
- Eternal Flame
- When Hell Comes to Town
Wenn es Spaß macht, muss man auch nichts Neues probieren.
Ich traue mich mal, einen Einschätzung abzugeben: Ian Highhill ist nicht der richtige Name dieses Künstlers. Das klingt nämlich nicht so richtig finnisch, aber unter diesem Namen hat der jetzt unter seinem eigenen Banner segelnde Mikrofonartist jeweils zwei Alben mit OLYMPOS MONS und ASTRALION veröffentlicht.
Seit 2021 ist er also solo unterwegs, hat bereits ein mir unbekanntes Album mit dem Titel "Man In White" unter dem eigenen Namen digital veröffentlicht und beamt uns mit "Gallows" gleich mal vierzig Jahre in die Vergangenheit. Highhill wildert offensichtlich in den Achtzigern, im Metal, der aber eher klassisch ist und nicht irgendwelche Härte- oder Lautstärkerekorde brechen möchte. Im Verlaufe des Albums wird jeder Liebhaber dieser metallischen Ära das eine oder andere auf "Gallows" wiederfinden, genauso wie die Motivkombination auf dem Cover, bestehend aus Friedhof und Mond, Henker und Galgen, Nacht und Fledermäusen eine Art Best of der 80er-Metalcovers darstellt.
Dabei war ich anfangs wenig begeistert, denn der Opener 'Gallows Avenue' ist tatsächlich einer der weniger zwingenden Songs, mit seinem doch monotonen und simplen Rhythmus klingt er eher hölzern, auch wenn die Solosektion das Meiste wieder rausholt, und auch das folgende 'Is Rock Really Dead?' mit RAINBOW-Gedächtnis-Riffing fand ich nur gut, aber mit den folgenden 'Living For Tonight' und 'Dionysia' kommen dann zwei sehr überzeugende Rocker, einer stampfend, der andere zügig, die beide auch mit sehr schönen Refrains ausgestattet sind. Im Folgenden bekommen wir noch Doom im Stile von CANDLEMASS mit 'The Zombie Parade', das melodische 'The Watchers Of Eden' mit seinem King Diamond-Schrei (wer es genau wissen will: ab 1:36 Minuten, siehe unten) und sogar einen epischen Song mit 'In Darkness'. Die letzten drei Songs schlagen alle irgendwo dazwischen ein.
Ian Highhill hat eine völlig altmodische Metalscheibe abgeliefert, die einfach guten, handgemachten Metal bietet mit einem passendem Sound und einem Sänger, der die alte Kunst weiterleben lässt. Das wird natürlich eher kein Überraschungshit werden, einfach weil viel zu wenige Metaller von "Gallows" Notiz nehmen werden, aber ich muss sagen, dass ich mich nach einigen Durchgängen beim Mitsingen ertappe. So wie früher. Nur nicht mehr am offenen Fenster, heute nimmt man mehr Rücksicht auf die Nachbarn als mit 15 Jahren. Und noch etwas ist anders als früher: Bisher gibt es "Gallows" nur digital. Schade.
Bitte hört rein, mein Tipp wäre, statt DIO oder RAINBOW mal dieses Album in der Küche zu streamen. Ich bin sicher, die Zielgruppe wird mit dem Zweitwerk von Ian Highhill sehr viel Freude haben.
Hier ist 'The Watchers Of Eden':
https://www.youtube.com/watch?v=lu7g_A8Liuw
Und hier 'Angels Shall Fall':
https://www.youtube.com/watch?v=jtR_fVmtyRA
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger