HOLLYWOOD UNDEAD - Hotel Kalifornia
Mehr über Hollywood Undead
- Genre:
- Pop / Electro / Alternative Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- BMG
- Release:
- 12.08.2022
- CHAOS
- World War Me
- Ruin My Life
- Hourglass
- Go To War
- Alone At The Top
- Wild In These Streets
- Dangerous
- Lion Eyes
- Trap God
- Happy When I Die
- Reclaim
- City Of The Dead
- Alright
Belanglose Mainstream-Mucke mit nur noch vereinzelten Crossover- und Metal-Anleihen.
Oha, die EAGLES auf powermetal.de? Nicht ganz, denn der Teufel liegt hier im Detail und so wird durch das Ersetzen des Buchstaben "C" aus dem wohl bekanntesten Songtitel der US-amerikanischen Country-Rocker der Titel des neusten HOLLYWOOD UNDEAD-Langdrehers: "Hotel Kalifornia". Falls ihr euch in modernen Alternative-Metal-Gefilden zuhause fühlt, braucht die Truppe sicher keine weitere Vorstellung, trotzdem hier eine kurze Zusammenfassung: Angefangen haben die fünf Freunde aus Kalifornien im Jahr 2005, bewegten sich zuerst im Fahrwasser diverse Nu Metal-, Crossover- und Rap-Metal-Acts, bevor sich der Weg langsam hin zu modernem Alternative Metal mit starker Pop-Schlagseite hin wandelte. "Hotel Kalifornia" ist der mittlerweile achte Streich und folgt nur knapp zwei Jahre nach dem "New Empire"-Doppelschlag aus dem Jahr 2020.
Musikalisch geht es dabei noch weiter weg von den eigenen Wurzel und hin in neue Pop(?)-Gewässer? Ein Song wie 'Ruin My Life' jedenfalls hat überhaupt nichts mehr mit Rock oder Metal zu tun, sondern würde wahrscheinlich auch zwischen der sonstigen Beschallung in einer Disko am Ballermann kaum auffallen. 'Go To War' und 'Wild In These Streets' gehen dagegen noch als solide Rap-Tracks in Ordnung, während 'Lion Eyes' ähnlich wie 'Ruin My Life' vollkommen belanglose Pop/Electro-Party-Mucke ist. Tiefpunkt in meinen Ohren ist allerdings 'City Of The Dead', das mit Autotune-Gesangspassagen, Rap und belanglosem Syntheziser-Sound komplett im Mainstream untergeht.
Was hat die Scheibe also auf powermetal.de zu suchen? Nun, zwischen all diesen belanglosen Nummern werden auch immer wieder ordentliche Alternative-Rocker eingestreut, die dank starken Hooklines direkt ins Ohr gehen und teilweise sogar die Stärken der Frühphase der Untoten aus Hollywood erahnen lassen. 'Hourglass' oder 'Alone At The Top' kommen mir hier am ehesten noch als Highlights ins Gedächtnis, wobei auch 'Dangerous' und das Djent-lastige 'Reclaim' durchaus überzeugen können. In Sachen Produktion ist mir die Scheibe dagegen allerdings dann deutlich zu glattpoliert, was leider auch den spärlich vorhandenen, härteren Momente die Kanten nimmt.
Unter dem Strich ist "Hotel Kalifornia" damit für mich wahrscheinlich der Abschied von einer Band, die ich in ihren Anfangstagen als alter Nu-Metaller durchaus spannend und interessant fand. Der neue Silberling ist dank der völlig zerfahrenen Trackliste aber nicht nur unrund, sondern leider auch über weite Strecken reichlich belanglose Mainstream-Beschallung.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs