HOLYLAND - L.I.F.E.
Mehr über Holyland
- Genre:
- Melodic Metal / Heavy Metal / Hardrock
- Label:
- Rising Works / Code 7 / PHD
- Release:
- 05.05.2008
- Give Me The Voice
- (I Need) More Time
- Two
- The Game
- Angel
- Victim Of The Night
- Through The Gate
- The Sentence
- Voices Of Persecution
- Fading Light
Solide Arbeit in bereits bekannter Machart.
Seit mehr als zehn Jahren existiert diese Band bereits und hat in dieser Zeit auch schon fünf Demos eingespielt. Dennoch muss ich gestehen, bislang noch keinen Ton von dieser, aus der Region Florenz stammenden Truppe vernommen zu haben. Das Quartett, das zumindest für die Aufnahmen zum Quintett aufgestockt wurde, hat sich dem melodiösen Metal verschrieben und eben diesen lassen uns die Burschen auf ihrem Debütalbum "L.I.F.E." auch zu Ohren kommen.
Insgesamt zehn Tracks sind auf dem Album verewigt worden, wobei die Band den Titel offenbar als Abkürzung für "Live Impulse Feeling Emotion" verstanden wissen will. An impulsiven Klängen, die Emotionen erwecken, mangelt es HOLYLAND definitiv nicht, ebenso wenig aber auch an eingängigen, immerzu melodischen Metal-Anteilen. Wer von HOLYLAND nun erwartet, dass die Band eventuelle musikalische "Neuerfindungen" am Start hätte, wird wohl enttäuscht sein, solide Arbeit in bekannter Machart ist hier nämlich eher Programm.
Die Jungs wissen aber durchaus zu gefallen, haben groovigen Hardrock ('Give Me The Voice') ebenso im Angebot, wie klassischen Melodic Metal, der jedoch zu keiner Sekunde an die Hamburger Schule angelehnt klingt, sondern vor allem hinsichtlich des Riffings eher an Vorbilder aus Großbritannien schließen lässt, wie in 'The Game' nachzuvollziehen ist. Aber auch sehr gefühlvoll intonierte Kompositionen gibt es zu bestaunen, so zum Beispiel das von einem Piano getragene 'Angel', in dem sich Sänger Gianni Miccinesi als sehr talentierter Vokalakrobat auszeichnen kann, was er sonst leider nicht immer in diesem Ausmaß schafft.
Seine mitunter gezwungen wirkende Art und Weise in die Höhe zu trällern, kommt leider nicht immer passend, so muss die Band durch seinen Beitrag vor allem 'Victim Of The Night' als Zwischenfall werten. Besser kommt der Knabe dann zur Geltung, wenn er sich auf seine natürliche Stimmlage verlässt und diese auch benutzt, wie im herrlichen, von SCHENKER-esken Gitarren geprägten 'The Sentence' zu vernehmen ist. In den nicht ganz so heftigen Momenten meine ich auch die Stärken dieser Band, vor allem aber dieses Albums, ausmachen zu können, denn wenn die Jungs amtlich Gas geben wie in 'Voices Of Persecution', fällt auf, dass "L.I.F.E" soundtechnisch leider recht dürftig ausgefallen ist.
Druck ist nämlich definitiv etwas Anderes und solcher kann in den Up-Tempo-Passagen auch überhaupt nicht ausgeübt werden. Gut, dass sich die Band für die Abschluss mit 'Fading Light' eine sehr vielschichtige, dezent progressiv anmutende, aber dennoch gefühlvolle Komposition aufgespart hat, die die Stärken der Band ein weiteres Mal fett unterstreicht.
Auch wenn "L.I.F.E." in Summe nicht unbedingt außergewöhnlich ausgefallen ist, konnten HOLYLAND damit zumindest beweisen, dass sie spieltechnisch über jeden Zweifel erhaben sind und ein Stück soliden, melodiösen Metal in vielschichtiger Machart anzubieten haben, das durchaus Freunde finden sollte.
Anspieltipps: The Game, The Sentence, Fading Light
- Redakteur:
- Walter Scheurer