HOMERIK - Homerik
Mehr über Homerik
- Genre:
- Metal / World Music / Experimental
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.10.2017
- Into The Pits Of Oblivion
- Unforgotten Kin
- An Angel Of Darkness
- Curse Of The Black Nile
- An "Ire" Of Green
- Wendigo
- The Balance Of Power
- Bread And Circuses
- A Song Of The Night: Part 1
- The Legion
Anstrengendes Metal-Experiment aus New York
Ungewöhnlich und mutig, das sind wohl die beiden Adjektive, die das amerikanische Musiker-Kollektiv HOMERIK am besten beschreiben, denn das was die vier New Yorker mit ihrem selbstbetitelten Debüt auf die Beine gestellt haben, ist musikalisch extrem gewagt. Auf die Bezeichnung Band habe ich an dieser Stelle ganz bewusst verzichtet, denn am Ende sind Kenneth Candelas, Cory Boyle, Andrew Petriske und ihr unter dem Pseudonym The Gatherer of War bekannter Kollege nur die kompositorischen und textlichen Köpfe hinter diesem Projekt, dessen Realisierung schließlich von einer Vielzahl von Musikern aus der Region um den Big Apple herum gestemmt wurde.
Genauso vielfältig wie die Mitwirkenden ist dann auch die Instrumentierung des Erstlings geworden, die von der klassischen Bandbesetzung mit Gitarre, Bass und Drums bis hin zu exotischen Instrumeten wie Taiko und Table-Trommeln so ziemlich alles beinhaltet, was man sich vorstellen kann. Einzige Konstante ist dabei über die zehn Tracks hinweg das metallische Grundfundament, das immer präsent ist und sich teilweise zwischen proggigen Tönen im Stile von DREAM THEATER und waschechtem Todesstahl bewegt. Passend dazu decken auch die Vocals ein unheimlich breites Spektrum ab, das von tiefen Growls im quasi Opener 'Unforgotton Kin' bis hin zu opernhaftem Klargesang im ägyptisch angehauchten 'Curse Of The Black Nile' reicht.
In Sachen Eigenständigkeit und Abwechslungsreichtum ist damit bei HOMERIK alles in bester Ordnung, nur leider vergisst das Komponisten-Gespann bei aller Experimentierfreude leider allzu oft, dass ein Album eben auch in seiner Gesamtheit funktionieren muss. So wird der Silberling zwar textlich von einer umfassenden Story zusammengehalten, musikalisch wirkt das Ganze aber eher wie eine bunte und nicht immer schlüssige Compilation. Ähnliches gilt auch für den Sound der Platte, denn auch hier gibt es durchaus noch Verbesserungspotential, wobei vor allem der dumpfe Gitarrensound immer wieder negativ auffällt, auch wenn man gleichzeitig gestehen muss, dass der Mix für die Vielzahl der untergebrachten Instrumente noch überraschend aufgeräumt daherkommt. Trotzdem entsteht für den Hörer nie ein wirklich schlüssiges Gesamtbild, was die Scheibe auf Dauer zu einer recht anstrengenden Angelegenheit macht.
Unter dem Strich bleibt "Homerik" damit ein Nischen-Album, für das der Hörer eine ordentliche Portion Geduld und Experimentierfreude mitbringen muss. Für mich persönlich war der Silberling jedenfalls eine echte Achterbahnfahrt, denn so sehr mich die Tracks in manchen Passagen mitreißen konnten, so nervig fand ich an anderer Stelle die ewigen Stilbrüche und harten musikalischen Schwenks. Entsprechend geht auch für Interessierte nichts über einen Antest, denn das was HOMERIK hier abliefert, ist definitv nicht für jeden Metalhead geeignet.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs