HOODED MENACE - Gloom Immemorial
Mehr über Hooded Menace
- Genre:
- Doom Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Doomentia Records / Cargo Records
- Release:
- 19.12.2014
- Fulfill The Curse
- The Eyeless Horde
- A Decay Of Mind And Flesh
- The Haunted Ossuary
- I, Devil Master
- Catacombs Of The Graceless
- Abode Of The Grotesque
- Instruments Of Eternal Damnation
- Chasm Of The Wraith
- The Creeping Flesh
- Monuments Of Misery
Für zu spät gekommene Doom-Death-Sammler eine wahre Freude.
Nach gut sieben Jahren im Geschäft, in welchen die finnische Band um Mastermind Lasse Pyykkö im Bereich des Zeitlupen-Deaths ordentlich Aufsehen erregte und drei wohl gelittene Studioalben unters Bangervolk brachte, ist es Zeit für eine Compilation der besonderen Art, wie wir sie in ähnlicher Form schon von Bands wie REVEREND BIZARRE oder TAAKE serviert bekamen. Die Band hat ihren Fans, vor allem den nachgewachsenen, einen großen Gefallen getan und sämtliche Single-, Split- und Demoaufnahmen der Bandkarriere auf eine einzige CD gebannt, was ein lobenswertes Unterfangen ist, sind die Originale doch mittlerweile teils sehr gesuchte Raritäten, die nur zu horrenden Preisen weggehen. So bekommt der geneigte Fan die raren Songs alle geballt geliefert, und wenn er sich für die limitierte Auflage entscheidet sogar mit den originalen Artworks der Singles als Beigabe.
Die Scheibe ist aufgrund der Vorliebe der Band für Vinyl-Kollaborationen mit anderen Bands wie etwa ANIMA MORTE, COFFINS, ILSA, ASPHYX, LOSS und HORSE LATITUDE, sowie für andere kleine Releases für Zwischendurch bis zum Anschlag der 75 Minuten vollgepackt mit Non-Album-Tracks. So finden wir neben den besagten Split-Songs etwa das erste Demo "The Eyeless Horde", das zwei frühe Versionen von Debüt-Songs enthält, oder die spätere EP "Labyrinth of Carrion Breeze". Lediglich die beiden Coverversionen der 2012er-EP "Necrotic Gallery" fehlen zum vollendeten Glück des Raritätenjägers, was rechtliche oder schlicht kapazitätstechnische Gründe haben mag. Dafür gibt es den starken Song 'I, Devil Master' von der "Live Evil Vol. 1"-Compilation.
Wer nicht mit der Band vertraut ist, dem sei gesagt, dass er hier insgesamt elf Stücke vorfindet (darunter ein Instrumental), die den regulären Studioalben der Finnen nicht nachstehen und HOODED MENACE als eine der aktuell stärksten Bands im Bereich zwischen Doom und Death präsentieren. Tonnenschwere klassische Doom-Riffs und eindringliche Leads mit nicht selten deutlichem BLACK SABBATH-Flair werden in den martialisch bratenden Sound der alten schwedischen Death-Metal-Schule gegossen und dabei naturgemäß im meist schlurfenden, doomigen Tempo dargeboten. So schleppen sich die elf Stücke gleich einem Trauermarsch durch die Boxen, während der tiefe, growlende Gesang morbide Elegien von sich gibt und wunderbar mit den teils ergreifend schönen, molligen Melodien der Leadgitarre kontrastieren. Bemerkenswert und aus meiner Sicht absolut gelungen sind auch die für die Band sehr typischen Einbindungen von Horror-Samples in die Songs. Besser als bei 'Chasm Of The Wraith' kann man dieses Stilelement meines Erachtens kaum einsetzen.
Die Compilation richtet sich natürlich in erster Linie an treue Fans der Band, welche die eine oder andere selten gewordene EP verpasst haben und gerne ihre Sammlung komplettieren würden, aber nicht das Geld oder den Nerv haben, sich die Originale zuzulegen. Doch auch für Neueinsteiger und sonstige Genrefans ist "Gloom Immemorial" keine schlechte Wahl, denn es präsentiert HOODED MENACE von der stärksten Seite, muss sich mit veritablen Volltreffern wie etwa 'Abode Of The Grotesque' oder der grandiosen SABBATH- und Horrorfilm-Verneigung 'Instruments Of Eternal Damnation' nicht hinter den regulären Alben verstecken, und damit bietet es jedem, der sich sonst gerne von den doomigen Sachen von ASPHYX und AUTOPSY, oder eben auch von Truppen wie RUNEMAGICK unterhalten lässt, einen sehr feinen Einstieg in die Welt dieser tiefschwarzen Perle aus Joensuu.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle