HOPESFALL - Magnetic North
Mehr über Hopesfall
- Genre:
- Emo
- Label:
- Trustkill/SPV
- Release:
- 23.07.2007
- Rx Contender The Pretender
- Swamp Kittens
- Cubic Zirconias Are Forever
- I Can Do This On An Island
- Secondhand Surgery
- Vacation/Add/Vacation!
- Magnetic North
- East Of 1989, Battle Of The Bay
- Bird Flu
- The Canon
- Devil's Concubine
- Head General Hospital
- Paisley
- Swaskatuawan
Waren HOPESFALL früher nicht mal feuriger unterwegs? So hatte ich sie zumindest vage in Erinnerung, ohne mich wirklich eingehend mit ihnen beschäftigt zu haben; dafür waren sie mir schlicht zu unwichtig. Wie auch immer: Auf "Magnetic North" sind die Amis nicht feurig unterwegs (oder eben nicht mehr), und wichtiger werden sie mit ihrem vierten Album auch nicht.
Die GLASSJAW-Parallelen sind nach wie vor auszumachen, was aber überhaupt nicht stört. Schlimmer ist der Hang des Quintetts zu getragenen Songs, die tierisch auf ihre eigene Trübsinnigkeit abfahren. Der Name THE CURE, der eh über vielen Emo-Bands schwebt, drückt kolossal auf die Bremse. Songs wie 'Cubic Zirconias Are Forever', 'I Can Do This On An Island', 'Magnetic North', 'Devil's Concubine' oder 'Head General Hospital' kommen einfach nicht auf Touren und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck. Es muss nicht immer krachen, dass sich der Boden auftut. Aber wenn's bedächtig bis andächtig sein soll, dann doch bitte mit Hooks, die einem die Beine wegziehen, wenn man in der falschen Stimmung ist. THURSDAY beispielsweise haben diese gefährlichen Emo-Refrains echt drauf, HOPESFALL – den besten Track 'Vacation/Add/Vacation!' ausgenommen – nicht.
In den wenigen Momenten, in denen mal ein bisschen Schwung in die Geschichte kommt, wie im Opener 'Rx Contender The Pretender', dem als Bonustrack versteckten 'Swaskatuawan' oder 'Swamp Kittens' wippt man mit. Aber wenn man diese Nummern nicht kennt, brechen auch keine Welten zusammen. Und die gelungenen, mal etwas aufbrausenden Bridge-Riffs in 'Secondhand Surgery' und 'Bird Flu' hätten die Jungs zu ganzen Songs ausbauen sollen, anstatt sie in diese erneut sehr zurückhaltenden Stücke zu zwängen; eine Bindung zum Rest ist nicht vorhanden, und so verpufft die Wirkung fast völlig.
HOPESFALL verheddern sich mit "Magnetic North" im Gepäck letztlich in einem Netz aus Modern Rock und Emo. Sie wollen nicht zum Mainstream gehören, sie wollen die großen Emotionen vertonen und landen mit diesen hehren Zielen im weitläufigen Nirgendwo. Und wenn man bedenkt, dass die Kerle wahrlich keine Anfänger mehr sind, überraschen die erheblichen dramaturgischen Schwächen der vorliegenden Scheibe. Das ist zu wenig, um aus dem Mittelmaß herausragen zu können.
Anspieltipps: Vacation/Add/Vacation!, Rx Contender The Pretender
- Redakteur:
- Oliver Schneider