HUMANFLY - Awesome Science
Mehr über Humanfly
- Genre:
- Progressive Rock/ Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Brew Records
- Release:
- 11.02.2013
- Golden Arrows
- A Majestic Story
- The Apple That Never Fall
- Poetry Of Light
- The Armour Of Science
- Frozen In Times, Billions Of Light Years Away
Spannende, überraschende und brillante Entwicklung einer Band. Und wir sind dabei!
Da braucht sich keiner Illusionen machen: HUMANFLY sind in die erste Klasse des progressiven britischen Rocks aufgestiegen. Werkelten sie auf "Darker Later" noch ziemlich eindeutig im metallenen Bereich, nicht ohne schon dort frommere Tonreihen einfließen zu lassen, so ist "Awesome Science" ein weiter Schritt in Richtung Progressive Royale. Hier tobt sich die Band, die früher auch gern mal einen Death-Metal-Frontmann auf MASTODON-Gitarren losließ, im kompositorischen Bereich so richtig aus. Was ich meine: 'The Enemy Of My Enemy Is Me'. Wenn BARONESS Kehrtwenden hinbekommen, die dann bei der Hörerschaft auch noch so einschlagen, warum soll das nicht auch einer unbekannteren Band aus Leeds wagen? Vermutlich stellen sich die Musiker selbst diese Fragen gar nicht erst.
Das Quartett rollt seine Beiträge so kunstvoll und anhaftend aus, verziert seine erweckte schiere Spielfreude mit einer ganzen Armada voller gelungener Ideen. Sie kombinieren die zum Teil ausufernden, dem Mathrock nicht fernen Passagen mit einem zurückhaltenden Gesang, der der Mixtur sehr gut zum Ohre steht. 'Golden Arrows' und 'Poetry Of Light' sind hier besonders hervorzuheben. Wobei, Mathrock als Schublade, das greift viel zu kurz. Keines der sechs Stücke wartet mit einer Linie auf, die durchgezogen den Anfang wie das Ende einschließt, also irgendwie vorhersehbar ist.
Da stammeln sich in 'Poetry Of Light' sonnengewärmte Mahagoni-Gitarren ein, werden von einem entspannten Sänger besungen, der sich zwischen Doom und Wave eine Nische gesucht hat, um dann in mehreren Anläufen in hüpfenden Gitarrenläufen zu enden. Klassik können die auch, 'The Armour Of Science' ist klassischer Prog Rock aus der Lehrkiste. Das Stück wirkt wie eine Hommage an all die bunten Frickeltrupps, die den Prog Rock so einzigartig gemacht haben. Die neuen HUMANFLY heben sich vor allem mit ihren Gesangslinien von einem Großteil anderer artiger Rocker ab. Sie hängen einem nach, sie sickern in den Alltag ein. Sie sind es, die ruhige Zuhörpausen mit Schmelz überziehen, um dann wiederum gewaltig wuchtig loszulegen. Da wittert mann und frau die Metalvergangenheit und sie liegen richtig damit.
Bis auf einige sehr wenige Momente, die holprig gebaut sind, aber schnell in den ausgiebig zelebrierten Songs aufgehen und vergessen sind, ist dieses Album ein Juwel und hat das Potenzial für einen Dauerbrenner.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben