IQ - The Road Of Bones
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2014
Mehr über IQ
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Rsk Entertainment Ltd (Soulfood)
- Release:
- 16.05.2014
- From The Outside In
- The Road Of Bones
- Without Walls
- Ocean
- Until The End
Garant für Klasse
Fünf lange, aber gut gefüllte Jahre sind seit dem letzten IQ-Werk "Frequency" vergangen. Überbrückt wurde die Wartezeit mit speziellen Editionen zum Silberjubiläum von "The Wake" in 2010 und dem 30. Geburtstag des Debütalbums "Tales From The Lush Attic" im vergangenen Jahr. Dazwischen konnte man die Truppe um Sänger Peter Nicholls und Gitarrist Mike Holmes immer mal wieder livehaftig bewundern. Von der Bildfläche verschwunden war IQ also nie.
Die Freude über das mittlerweile zehnte Studioalbum der Briten mindert das natürlich zu keiner Sekunde. Ganz im Gegenteil: zumindest bei mir persönlich haben die Live-Performances zu "Frequency" gar noch einmal zu einem verstärkten Fangefühl geführt. Und "The Road Of Bones" bietet dann auch alles, was ich mir als Fan gewünscht habe.
Auch anno 2014 lebt das Quintett - mittlerweile bis auf Keyboarder Neil Durant wieder in der Besetzung des Debütalbums - von dem ausufernden Songwriting, der unnachahmlichen Atmosphäre und zusätzlich von einer verstärkten Dynamik. Für die Atmosphäre, die beim Titelsong überraschend düster-bedrohlich wirkt, ist wieder einemal die Vocals von Peter Nicholls zuständig. Nicht selten sorgt die eigenwillige Stimme bei mir für Gänsehaut. Nicholls Stimme umgibt eine ähnlich mystische Aura wie es bei Peter Gabriel, Fish oder John Arch der Fall ist. Ganz fantastisch.
Auffällig ist aber bei Songs wie dem beinahe 20-minütigen 'Without Walls' oder dem 12-minütigen 'Until The End', dass hier die Grenzen der Dynamik noch stärker als bisher ausgelotet werden. Die permanente Steigerung in 'Without Walls' bis zu einem eruptiven Höhepunkt, der den vielleicht härtesten Part der Bandgeschichte verkörpert, und das anschließende Zusammenfallen erinnern dabei durchaus an moderne Post-Rock-Truppen. Allerdings gibt sich IQ abwechslungsreicher und weniger repetitiv, was deutlich zur Spannung beiträgt. Diese Spannung ist es auch, die den Hörer durch die gesamten 53 Minuten trägt. Es ist schon eine Kunst, dass es IQ schafft immer wie IQ zu klingen und doch nie Veränderungen zu scheuen.
Entsprechend ist "The Road Of Bones" eine absolute Pflichtveranstaltung für Fans und Proggies und das bisher stärkste Genre-Album des Jahres. Kaufen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk