IROHA - Iroha
Mehr über IROHA
- Genre:
- Drone/ Shoegaze/ Electronica/ Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Denovali Records / Cargo Records
- Release:
- 18.02.2011
- Last Day Of Summer
- Autumn Leaves
- Watercolours
- Reminisce
- Dreams
- Drifted
- Eternal
- Iroha
- Last Day Of Summer (JKB Mix)
- Autumn Leaves (JKB Mix)
- Watercolours (JKB Mix)
- Reminisce (JKB Mix)
- Dreams (JKB Mix)
- Drifted (JKB Mix)
- Eternal (JKB Mix)
- Iroha (TRANSITIONAL Remix)
- Last Day Of Summer (JESU Remix)*
- Iroha (JKB Mix)*
- Last Day of Summer (BLACK GALAXY Remix)*
- * nur in der Doppel-CD-Version
Ein weiteres Drone-Shoegaze-Metal-Erlebnis aus der englischen Primus-Sektion.
Ein Gefallener Engel ist zurückgekehrt. Könnte und sollte die experimentierfreudige Gitarrenszene jetzt aufatmen und die Drone-Kommunarden dürften mit den Zungen schnalzen. Denn Andy Swan ist zurück. Der Mann aus Birmingham hat in den frühen Achtzigern, eine enge Zusammenarbeitsfreundschaft mit Justin Broderick, dem Kopf bei GODFLESH und JESU und Nic Bullen – beide später höchst aktiv bei SCORN und NAPALM DEATH – gepflegt. Mit Broderick verband und verbindet Swan der aufmüpfige Geist des Punks, das naive Wehleid und der Weltschmerz der dunklen, naiven Achtziger nebst ihren Synthesizer-Schwülstigkeiten. Denn das Tastenzeitalter hatte begonnen, immer mehr Musiker liessen sich für Tastaturen begeistern.
Die drei Kumpels waren da etwa 16 Jahre, als sie sich auf eine gemeinsame musikalische Zukunft verständigten. THROBBING GRISTLE, SWANS oder auch JOY DIVISON müssen dabei so einige gemeinsame Abende begleitet haben. FINAL hieß übrigens das weitestgehend vergessene gemeinsame Bandprojekt, Andy Swan fingerte und programmierte bereits damals sehr elektronisch orientiert in weiteren Kapellen wie UN-KOMMUNITY, CON DOM oder GREY WOLVES. Alles beheimatet auf einem DIY-Label – ganz der Punk-Attitüde entsprechend.
Nach dem Ausstieg bei FINAL wandte sich Swan von der experimentellen Spielwiese ab, widmete sich deutlich tanz-orientierter Club-Musike zu. Aber letztlich von deren Innovationslosigkeit ziemlich angepisst, ist er also wieder in den Heimathafen zurückgekehrt - als IROHA.
Über das erste dabei als "eigenes Album" gekennzeichnete Werk kann mann und frau umfänglich erst einmal nicht meckern. Kommt es doch auch in Doppel-Ausführung daher – einmal werden die acht Titel in Swans Versionen dargebracht, um auf dem zweiten Teil die Stücke von Hochkarätern wie JKB, TRANSITIONAL oder JESU ge-remixt zu bekommen. Feine Idee.
Ich lese immer Shoegaze im Zusammenhang mit den hier oben genannten Bands. Diese schlurfende, nachdenklich-gedankenschleifende "Looser"-Musik. Als Bestandteil des Mixes. Mmh, das trifft zu, konzentriert sich der Hörer auf die Stimmung, die ihn beim Genuss des tief summenden Gesamteindrucks. Tasteninstrumente haben hier die Aufgabe, einen Hintergrund zu reproduzieren, der wallt, umherschweift und die melodiösen Parts zu untermalen, schön dezent, aber immer vorhanden. Tasteninstrumente schaffen es so, sich zu rehabilitieren. Denn die Kampfbahn gehört dem tropfenden Schlagzeug, einer trimmend-angeschlagenen, weitläufig agierenden Gitarre (Shoegaze eben!) und dem ebenfalls triefenden Bass.
Diesem zähflüssigen Honig wird gefrönt, langsam aber kontinuierlich nimmt er alles an Aufmerksamkeit in Besitz, und es ist schwer, damit aufzuhören. Auch, weil Andy Swan, dem Heimkehrer, der Genuss an seiner Musik anzumerken, anzuschmecken ist, sei es zum Beispiel das dickpfundige Gitarrenriff in 'Dreams' oder der durchweg entspannende, hypnotische Gesang unseres Protagonisten. Da wird geschwelgt und gedröhnt, gelitten und gehymnet. Dabei sein - frei sein!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben