I SPIT ASHES - 99942
Mehr über I Spit Ashes
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Hell Awaits / Radar Music
- Release:
- 05.06.2015
- Apophis King
- Of Venus And Mars
- Astronaut
- The Fourth King
- Paint The Stars Golden
- Shells Of Fury
- Sun Is Icon
- Machinery
- The Road
- So(u)l Invictus
- Enter Dystopia
- Versus A Perseids Wish
Melodic Death versus Elektronik
I SPIT ASHES - diese Herren sind längst keine Unbekannten mehr. Zwei Alben und ein Support-Slot für DARK TRANQUILLITY stehen schon in der Biografie, doch die Reise ist noch längst nicht zu Ende. Kürzlich hat die Band die Arbeiten am dritten Release fertiggestellt, der mit einem etwas wirren Science-Fiction-Konzept nun auf die Menschheit losgelassen wird.
Und wie schon auf den vorangegangenen Alben gibt es auch heuer einen Mix aus elektronischem Modern Metal und melodischen Death-Metal-Inhalten. Stilistisch nagt das Ganze immer wieder am Thron von Peter Tägtgren, denn es finden sich sowohl die etwas brutaleren Inhalte seines HYPOCRISY-Vermächtnisses, als auch die futuristischen Spielereien, die der Schwede seit jeher bei PAIN pflegt. Doch auch progressive Acts wie MORS PRINCIPIUM EST und selbstverständlich DARK TRANQUILLITY gehören spürbar zu den Einflüssen von "99942", gerade wenn es um die melodischen Abschnitte der Scheibe geht.
Allerdings zieht I SPIT ASHES im jeweiligen Vergleich gerne mal den kürzeren, was einerseits darin begründet ist, dass die Hooklines von "99942" nicht immer zünden, aber auch daran liegt, dass die Mixtur aus Endzeit-Keyboards, BODOM-Horror-Geklimpere und leicht verschachtelten Modern-Metal-Riffs nur selten ins Ziel schießt. Speziell im ersten Drittel der neuen Platte scheint man noch nicht so recht zu wissen, in welche Richtung das apokalyptische Konzept steuern soll. Die Kontraste wirken ein wenig bieder, und ganz gleich ob man ruhige, epische Ansätze verfolgt oder doch mal etwas brachialer an die Sache herangeht: Tracks wie 'Of Venus And Mars' und 'Astronaut' sind bestenfalls durchschnittlich.
Erst später reift die Sache spürbar, parallel hierzu sind aber auch die Refrains stärker und die Melodien ausgewogener. 'Machinery' setzt auf mächtige Stakkatos und trifft endlich mal den Nerv, 'Enter Dystopia' hat eine Hammer-Hookline, und 'Versus A Perseids Wish' kann auch als aggressiver Prog punkten. Leider hat die Band zuvor aber schon einiges versemmelt und mit den elektronischen Einschüben die Nerven gehörig strapaziert. Da das Ganze aber noch ein versöhnliches Ende findet und wenigstens die Hälfte der zwölf Tracks überzeugt, geht der Daumen mit dezenter Neigung nach oben. Dennoch: Experimentierfreude und Einprägsamkeit gehen auf "99942" bisweilen nicht Hand in Hand!
Anspieltipps: Enter Dystopia, Machinery
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes