IDA, GRETA - Fake Fur
Mehr über Ida, Greta
- Genre:
- Pop
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Von Grafenwald Records / Soulfood
- Release:
- 12.03.2010
- Cathrin
- The River
- Juke Box
- Life
- This Is Not My Kind
- Messy
- Butterfly
- Saturday Night
- Angel
- Jenny Fur
- Gogo
- Eye Witness Of Murder
Die UNTOTEN-Sängerin auf den Spuren von AMY WINEHOUSE.
Als GRETA IDA vor ziemlich genau zehn Jahren den vakanten Mikroposten bei den Gothic-Ikonen UNTOTEN übernahm, hätte sich wohl niemand träumen lassen, dass die inzwischen im Underground zur Stilikone avancierte, hübsche Deutsch-Ungarin eines Tages ein Album wie "Fake Fur" aufnehmen würde.
Doch längst sind die stimmlichen Qualitäten der Fronterin über die Tellerränder des Genres hinaus bekannt geworden, so dass es nicht viel Überzeugungskraft kostete, Ida zu animieren, es auch einmal in den angesagten Sparten des Pop-Bereichs zu probieren. Insofern ist "Fake Fur" sicherlich eine Platte, deren Forum eher an anderer Stelle angebracht sein sollte. Doch die Toleranz siegt an dieser Stelle nicht nur wegen der Herkunft der Sängerin, sondern in erster Linie aufgrund der unglaublichen Variabilität, die der Blondschopf in seinem neuen Projekt zur Schau stellt.
"Fake Fur" hat nämlich überraschenderweise kaum etwas mit den Sounds am Hut, die GRETA IDA in ihrer Stammgruppe pflegt. Gothic scheint im Rahmen der Lounge- und Jazz-Sounds, die auf dem Solodebüt des Öfteren an die Oberfläche steigen, ein Fremdwort. Es sind stattdessen Künstlerinnen wie AMY WINEHOUSE und DUFFY, die dieses Album geprägt haben, gewürzt vielleicht mit der jugendlichen Unbefangenheit einer CINDY LAUPER, wenn es darum geht, die kitschige Frechheit zu definieren, die "Fake Fur" an manchen Stellen preisgibt.
Insofern scheint die Platte geradezu prädestiniert für den britischen Markt, wo melodischer Pop/Rock wie man ihn in 'Life' und 'Saturday Night' zu hören bekommt, eine der gefragtesten Importgüter überhaupt ist. Und wenn es dabei auch mal rockig zugeht wie in 'This Is My Kind' und dabei Erinnerungen an AMY MCDONALD und Co. wach werden, sollte GRETA IDA auch hierzulande einiges bewegen können, falls die Promotion flächendeckend greift.
Letzten Endes ist "Fake Fur" nämlich eine Scheibe, wie man sie sich in den obersten Chartregionen sehr gut vorstellen könnte. Und das nun nicht, weil Idas Kompositionen berechnend und Mainstream-lastig sind, sondern weil das Songwriting ziemlich abwechslungsreich und die Musik schlichtweg gut inszeniert ist!
Anspieltipps: Juke Box, Gogo, Butterfly
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes