ILLUM ADORA - Infernum Et Necromantium
Mehr über Illum Adora
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 27.03.2020
- Infernum et Necromantium
- Oscurità Medievale
- Master Of Contempt
- Heroine Des Grauens
- Blackvisions of the Almighty
Starke EP der Koblenzer Schwarzheimer.
22 neue Minuten von ILLUM ADORA aus Koblenz stehen uns mit "Infernum Et Necromantium" ins Haus. Das Black-Metal-Qualitätslabel Folter Records gibt uns die Chance, diese einheimische Truppe zu hören, und trotz des wieder mal nicht sonderlich schönen Artworks habe ich wieder Freude am Scheibchen - ich mochte auch schon das Debüt.
Damals empfand ich die Truppe als stark im Black Metal Norwegens der mittleren Neunziger fußend; heute ist der Einfluss der Achtziger Jahre aus meiner Sicht gewachsen. Mehr MERCYFUL FATE, mehr CELTIC FROST, mehr SODOM - so könnte die Kurzzusammenfassung lauten. Selbst MANOWAR, SLAYER oder IRON MAIDEN sind präsenter in den Gitarrenlinien. Der Gesang liegt auch an der Grenze zwischen klassischem Zweite-Welle-Black-Metal und Black Thrash. Wer den Black Metal also regressiv, rückwärtsgewandt und traditionalistisch liebt, der dürfte an dieser EP seine Freude haben. Ich zähle natürlich zu dieser Zielgruppe und finde, dass Hurricane Hellfukker seine Sache richtig gut macht. Mit Mortüüm ist mittlerweile ein fester Schlagwerker an Bord. Der Holländer ist bisher vor allem von COUNTESS bekannt. Aufgefüllt wird das Studiolineup von deutschen und niederländischen Session-Musikern.
Der Titeltrack ist ein starker, CELTIC FROST-lastiger Opener mit coolen Keyboards. Etwas mehr Raserei bietet 'Oscuritate Medievale', der stärker an die Neunziger erinnert. Alle Songs kommen dabei geschwind auf den Punkt, auf unnötigen Firlefanz wird völlig verzichtet. 'Master Of Contempt' ist dann deutlich weniger Black Thrash als die ersten beiden Titel und erinnert stärker an klassische Norweger wie GEHENNA oder ISVIND. 'Heroine Des Grauens' ist mit knapp über fünf Minuten bereits der längste Song. Er braucht etwas, bis er Fahrt aufnimmt, und pendelt wieder gewohnt zwischen den Achtziger- und Neunziger-Einflüssen dieser EP. Besonders der klar verständliche, aber auch bitterböse Gesang kann überzeugen. Der Abschluss 'Blackvisions Of The Almighty' ist dann ein Cover der Polen BEHEMOTH. Dabei wird natürlich nicht die kommerzielle, aber wenig schwarzmetallische Phase der letzten Jahre bedacht, sondern das Frühwerk, denn der Song stammt von '... From The Pagan Vastlands', also aus den sehr frühen Neunzigern. Black Metal aus Polen ist heute groß in Mode, 1994 war er noch eine Randerscheinung. Natürlich ist die Produktion bei ILLUM ADORA deutlich besser, aber das ursprünglich rumpelige Flair wurde erhalten. Wer an frühen DARKTHRONE- und MAYHEM-Sachen Freude hat wird auch mit diesem Cover warm werden.
Anspieltipps: Infernum Et Necromantium, Master Of Contempt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer