IMMORTAL SHADOW - Horror Circus
Mehr über Immortal Shadow
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 23.01.2017
- Thrill For The Hunt
- Shadow Of North
- My Death My Liberation
- Immortal
- They Would Be Better Dead
- Ragnarock
- In Your Grave
- Veil Of Maya
- Horror Circus
- Fear In My Head
Hauruck-Melo-Death von der iberischen Halbinsel.
Die spanische Metal-Szene scheint in den letzten Jahren wirklich zu explodieren, immerhin flattern in unserer Redaktion praktisch monatlich Veröffentlichungen von Newcomern der dortigen Szene herein. Stilistisch reicht die Bandbreite dabei von wüstem Deathcore, über modernen Djent bis hin zu klassischem Melodic Death Metal wie ihn auch die aus Murcia stammenden Jungs von IMMORTAL SHADOW präsentieren. Gegründet wurde die Truppe dabei bereits im Jahr 2008, brachte allerdings vorerst außer einer Demo-CD nicht viel zustande. Doch in diesem Jahr geht es nun Schlag auf Schlag und so steht nur wenige Wochen nach der EP "Death Now Has A Partner" bereits der erste Langspieler der Jungs unter dem Titel "Horror Circus" in den Startlöchern.
Der Star des spanischen Zirkus des Horrors ist dabei ganz klar ein Monster in bester Frankenstein-Manier, für das sich der Fünfer die einzelnen Teile bei Genre-Titanen wie CHILDREN OF BODOM oder AT THE GATES geklaut hat. Zusammengenäht mit einigen Metalcore-Versatzstücken und ins Leben geholt durch die Energie eines Schwarzmetall-Blitzes ergibt sich so ein recht explosiver Sound, dem die Iberer selbst nicht so recht gewachsen zu sein scheinen. Zwar beginnt die Platte mit dem Instrumental 'Thrill For The Hunt' durchaus vielversprechend, doch schon das folgende 'Shadow Of North' offenbart einige Schwächen bei der technischen Umsetzung. Ganz besonders springt hier das unsauber eingezimmerte Solo ins Ohr, das zwar gerne in einer Liga mit Alexi Laiho mitspielen würde, gleichzeitig aber die nötige Präzision im Phrasing vermissen lässt.
Das gleiche Spiel wiederholt sich leider auch im weiteren Verlauf des Silberlings und bildet neben den ebenfalls recht schwach umgesetzten Klargesängen den wohl größten Kritikpunkt am Debüt der Spanier. Ärgerlich ist das Ganze, weil das Quintett eigentlich einige durchaus interessante Ideen im Gepäck hat, die sich vor allem in Tracks wie 'Veil Of Maya' oder 'Immortal' zeigen. Neben der nötigen technischen Finessse fehlt der Truppe aktuell aber leider auch noch die Erfahrung beim Songwriting, wodurch sich viele der Kompositionen sehr gleichförmig anhören. Immer wieder gibt es zwar durchaus rasante Riffs zu bestaunen, doch die Dynamik zwischen agressiven und eher melodischen Momenten lassen die Iberer dabei zumeist völlig außer Acht, weshalb sich der Großteil des Silberlings auch als planloses Gewitter aus Growls und Gitarren präsentiert.
Dementsprechend fällt das Fazit für "Horror Circus" auch insgesamt eher gemischt aus, denn neben einem eigenständigen Sound befinden sich die Spanier aktuell auch noch auf der Suche nach dem richtigen Songwriting-Rezept. Mit dem Hauruck-Melo-Death dieses Silberlings werden die Jungs jedenfalls auf lange Sicht einen schweren Stand haben, insbesondere wenn man bedenkt, wie viele vielversprechende Newcomer es aktuell in diesem Sektor gibt.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs