IN SANITY - For We Triumph
Mehr über In Sanity
- Genre:
- Melodic Death Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nauntown Music
- Release:
- 25.11.2022
- Phoenix Rises
- Ultima Veritas
- Support Your Metal
- Crown Of Corrruption
- Guilty Sin
- A Perfect Storm
- Back From The Dead
- Flowers Of War
- Are You In
- For We Triumph
- Sweet Surrender (CD-Bonustrack)
Spannender Mix aus Power und Melodic Death Metal.
Die Paderborner IN SANITY waren schon mit allen bisherigen Veröffentlichungen auf unserer Seite vertreten, doch nicht alle stießen auf große Begeisterung. So wurde gerade dem Debüt "Gates Of Insanity" und dem Nachfolger "Ocean Of Black" noch die Eigenständigkeit abgesprochen, während Kollege Mario Dahl bei "Welcome To The Show" vor drei Jahren die Idole aus dem Melodic Death Metal nicht mehr so klar heraushören konnte und sich vor allem an epischen Refrains mit Klargesängen erfreute. Entsprechend gespannt bin ich nun, wo die Reise mit dem vierten Langdreher "For We Triumph" hingeht.
Und schon der Opener 'Phoenix Rises' macht schnell klar, dass die Zeiten der Anlehnung beim klassischen Gothenburg Sound für das Sextett wirklich lange vorbei sind. Stattdessen folgen die Jungs dem aktuellen Trend, legen ihre Wurzel, die irgendwo zwischen IN FLAMES und CHILDREN OF BODOM liegen, deutlich moderner aus, setzen vermehrt auf elektronische Spielereien, die allerdings sehr dezent in den Bandsound integriert werden, und haben gerade bei den Refrains den Klargesang für sich entdeckt. Allerdings schielen sie gerade bei den Hooklines nicht so sehr auf Metalcore-Kollegen, sondern bedienen sich vielmehr beim europäischen Power Metal und dessen recht charakteristischer Melodieführung. Dass dabei auch durchaus Parallelen zu ORDEN OGAN herauszuhören sind, kommt sicher nicht von ungefähr, denn der Bandkopf der deutschen Power Metaller Sebastian "Seeb" Levermann zeichnet für die moderne und extrem druckvolle Produktion der Scheibe verantwortlich.
Die bereits angesprochene Eröffnungsnummer geht dabei dennoch als waschechter Melodic Death Metal durch, während 'Ultima Veritas' im Anschluss doch schon deutlich dichter an der Grenze zum Power Metal tänzelt und vor allem die großartigen Fähigkeiten der Gitarristen John Turner, Tim Lobner und Nino Čarovac in den Vordergrund stellt. Gerade wenn am Ende des Songs auch klassisch angehauchte Gitarrenmelodien ins Zentrum gerückt werden, erinnert mich das stark an ACCEPT und Wolf Hoffmanns Klassik-Einschübe. Mit dem folgenden 'Support Your Metal' überschreiten die Paderborner dann aber den Kitsch-Jordan mit fürchterlichen "Oho"-Chören und einem wirklich platten Text, der mich an fürchterlich eindimensionalen Power Metal erinnert. Glücklicherweise bleibt selbige Nummer neben dem eigenartig gotisch angehauchten 'Crown Of Corruption' der einzige wirkliche Austrutscher der Platte, die sich ansonsten gut in der Grauzone zwischen Power und Melodic Death Metal bewegt. Gerade das Song-Trio in der Mitte der Scheibe bestehend aus 'Guilty Sin', 'A Perfect Storm' und 'Back From The Dead' hat es mir dabei angetan und selbiges würde ich entsprechend auch als Anspieltipp empfehlen.
Insgesamt packt mich "For We Triumph" in seiner Gesamtheit dennoch nicht restlos, was keinesfalls an den handwerklichen Fähigkeiten der Band liegt, die über jeden Zweifel erhaben sind. Viel mehr laufen mir die Hooklines doch etwas zu oft ins Leere oder sind an anderer Stelle für meine Ohren etwas zu offensichtlich ausgefallen. Trotzdem möchte ich meinen Hut ziehen vor diesem durchaus erfrischenden Stilmix, den die Paderborner hier aus dem Hut zaubern. Solltet ihr euch schon immer einmal gefragt haben, wie eine deutlich härtere Variante von ORDEN OGAN mit einer saftigen Prise Göteborg-Todesstahl klingen würde, dann dürft ihr meiner Schlussnote locker noch einmal einen ganzen Zähler hinzuaddieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs