IN WHITE - Heredity
Mehr über In White
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.08.2014
- Descendancy
- Heredity
- The Rupture
- Sacred Orchard
- Diginity
- The Pier
- Future Untold
- Left Unsaid
- Colours
- A Scarlet Road
- Asphalt
Elchtod made in Ankara - ein schwieriges Unterfangen!
Dass harte Klänge in der islamisch geprägten Welt nicht als Kavaliersdelikt genehmigt werden, ist nicht erst seit gestern eine erschreckende Neuigkeit. Insofern ist es immer wieder erfrischend, wenn gelegentlich von ein paar mutigen Schergen zu hören ist, die den dubiosen Spielregen trotzen und sich dennoch ans metallische Handwerk begeben - es sei denn, die musikalischen Qualitäten reicht nicht aus, um auch die westliche Welt zu überzeugen. Letzteres ist leider bei den Herrschaften von IN WHITE der Fall, die kurz vor dem Release ihres zweiten Silberlings stehen, gleichzeitig aber auch ihr Debüt noch mal in den Mittelpunkt rücken wollen. Und dieses ist nicht nicht auf jenen Standards angesiedelt, die man an anderer Stelle auch als würdig akzeptieren möchte.
Bei IN WHITE sind die Releases aus der ersten Schwedentod-Phase offenkundig immer wieder gedreht worden. Sowohl die etwas derbere Stockholm-Variante als auch die konsensfähigen Göteborg-Noten spielen im Klang von "Heredity" eine gewichtige Rolle, wirklich zählbare Kompositionen sind bei diesen alt-verdächtigen Einflüssen jedoch nicht herumgekommen. Die Band spielt bei angezogener Handbremse und etabliert weder gescheite Melodien, noch den erforderlichen Gitarren-Crunch, was in der Langzeitwirkung entscheidende Folgen hat. Es fehlt an Konsequenz bei der Umsetzung der meist thrashigen Riffs, während die Leads eher halbherzig erscheinen und wohl so schnell keinen vom Hocker reeißen sollten. An anderer Stelle versucht sich die Band an einigen Alternative-Rock-Zitaten, was irgendwie überzeugender wirkt, insgesamt aber gar nicht zum Rest passen mag. 'Colours' und 'A Scarlet Road' gehen somit zwar als gutklassige Nummern durch, der Kontrast zum übrigen Material ist aber zu stark, als dass man hier Wirkung erzielen könnte. Homogenität ist folglich auch nicht die Stärke der Combo aus der türkischen Hauptstadt.
Es sind schlussendlich zu viele Baustellen, an denen IN WHITE arbeiten muss, um das international anerkannte Niveau zu erreichen. Die neue Scheibe soll ersten Aussagen nach heavier und aggressiver sein. Und das ist auch nötig, um einen Schritt vorwärts zu kommen!
Anspieltipp: A Scarlet Road
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes