INKISITOR - Inkisitor
Mehr über Inkisitor
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Osmose Productions / Twilight
- Release:
- 24.04.2009
- Sentenced To Bliss Claws
- Icons Of The Blind
- Denial Of Faith
- Spear Of The Tyrant
- Antitheos
- Blazing Phoenix
- Under A Funeral Moon (DARKTHRONE-Cover)
Roher Black Metal im Stile der MAYHEM-Phase von "Live In Leipzig" bis "De Mysteriis Dom. Sathanas"
Gegen Ende der Neunziger mussten Osmose Productions aus Frankreich, die lange Zeit eines der unbestritten führenden Labels der Szene waren, ein Black-Metal-Flaggschiff nach dem anderen ziehen lassen. Umso beachtlicher, dass die Plattenfirma an dem Stil festhielt und nun wieder verstärkt mobil macht, um der Szene junge Bands näher zu bringen, die nicht zuletzt auch aus dem einheimischen Underground kommen, wie vorliegend INKISITOR.
Die Band ist seit dem Jahre 2000 aktiv und hat es seither auf diverse Demos und Split-Veröffentlichungen gebracht, aus denen Osmose nun eine "Debüt-Compilation" zusammen geschraubt hat. Das erste Demo von 2001 fällt dabei unter den Tisch, was vermutlich qualitative Gründe haben dürfte. Den Anfang machen also die vier Stücke vom 2005er-Demo "Anno Bastardi", die 2007 auf der selbstbetitelten 7"EP über End All Life Records zu offiziellen Ehren gelangten und relativ sauber im Fahrwasser von MAYHEMs Phase um "Live In Leipzig" und "De Mysteriis Dom. Sathanas" bewegen. Es folgen die zwei stilistisch ähnlich gelagerten Stücke von der Split-10" mit S.V.E.S.T., bevor das knapp halbstündige Scheibchen von einer sehr räudigen, aber nicht unbedingt schlechten Live-Coverversion zu DARKTHRONEs 'Under A Funeral Moon' beschlossen wird.
Mir gefällt an INKISITOR, dass sie einen Stil gewählt haben, der seit langer Zeit nicht mehr so urspünglich zelebriert worden ist, wie auf dieser Compilation und den ihr zu Grunde liegenden EPs. Die modrigen Schrammelriffs der Herren Icons Blasphemer und Pi66, sowie der knurrende Gesang Dhates sind einfach wunderbar in der Tradition der ganz alten Schule, ohne dabei so austauschbar zu klingen, wie viele andere Old-School-Blackies. Auch das Songwriting geht voll in Ordnung. So ist zum Beispiel 'Sentenced To Bliss Claws' richtig stark geworden, ebenso das tolle Hauptriff zu 'Denial Of Faith'.
Aber bei aller Nostalgie bleibt natürlich auch festzuhalten, dass wirklich Aufsehen erregende Momente eher selten sind und die Band es mit fünfundzwanzig Minuten eigenem Material in einer sehr lieblosen Verpackung sicher schwer haben wird, die proppevolle Black-Metal-Szene im Sturm zu nehmen. Wer sich jedoch nach einer langen Dürreperiode nach Nachwuchs aus der oben genannten musikalischen Nische sehnt, der liegt bei INKISITOR sicher nicht schlecht.
Anspieltipps: Sentenced To Bliss Claws, Denial Of Faith
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle