INLANDSYS - The Fallen
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- Genre:
- Melodic Black / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Great Dane Records
- Release:
- 24.05.2024
- Humilliation
- Mediterranean Hegemony
- Motherland!
- Providers Of The Great Apocalypse
- Whores Of War
- Persona
- Pyramid Of The One-Eyed God
- The Bird,The Tower And The Lord
- Wrong Side Of The Century
Guter und symphonisch angehauchter Melodic-Black-Death-Cocktail aus Frankreich.
Ein bisschen melodischer Black Metal, eine ordentliche Portion Melodic Death Metal und eine Prise Symphonic-Elemente, das sind die Zutaten aus denen INLANDSYS die eigene musikalische Suppe bereits seit der Bandgründung im Jahr 2011 zusammenbraut. Dabei sind inzwischen die selbstbetitelte Debüt-EP im Jahr 2014 und das Erstwerk auf Albumdistanz erschienen, wobei letzteres auf den Namen "Carthago" getauft wurde und nach Release sogar die Aufmerksamkeit des französischen Labels Great Dane Records auf sich ziehen konnte. Selbige Plattenfirma hat sich nun entsprechend auch des Zweitwerks angenommen, das uns mit neun Tracks und unter dem Banner "The Fallen" erwartet.
Los geht es, etwas überraschend für das Genre, ohne große Einleitung, stattdessen haut uns 'Humilliation' direkt wuchtige Riffs um die Ohren, die mit einer dezenten Prise Melodie und sehr präsenten Keyboards angereichert und mit ordentlich Tempo vorgetragen werden. Der Funke will angesichts des Openers aber bei mir irgendwie nicht so recht überspringen, denn auch wenn der Vortrag gut ist und die Leads immer recht präsent eingebaut werden, haben sie doch einfach nicht die richtigen Widerhaken für eine größere Langzeitwirkung. Da hätte ich 'Mediterranean Hegemony' deutlich eher auf dem ersten Platz der Trackliste gesehen, denn mit ihrem episch-symphonischen Ansatz ist die Nummer vom Fleck weg wesentlich zugänglicher, hat trotz des Titels fast ein wenig AMON AMARTH-Dramatik und lässt mit ihren mächtigen Keyboards sogar ein wenig DIMMU BORGIR-Flair aufkommen. Insgesamt ein feiner Track, der sofort mein Interesse beträchtlich nach oben schnellen lässt.
Auch mit dem wuchtig groovenden 'Motherland!' und dem ähnlich gelagerten 'Providers Of The Great Apocalypse' zeigt die Formkurve eindeutig nach oben. Beide Tracks beschwören vor dem geistigen Auge ein ähnlich episches Bild wie 'Mediterranean Hegemony' und werden vor allem von den Keyboards getragen, die in ihrer Imitation von Orchester-Instrumenten zwar durchaus etwas künstlich klingen, gleichzeitig damit aber auch einen coolen Retro-Vibe miteinfließen lassen, der zumindestens mir sehr gut gefällt. Leider geht den Franzosen danach aber irgendwie etwas die Luft aus, denn nur noch 'Persona' kann mir mit seinen erneut wuchtigen Riffs und einem sperrigen, aber coolen Mittelteil noch ein breites Grinsen entlocken. Abseits davon agiert der Fünfer zwar weiterhin handwerklich auf sehr hohem Niveau, hat aber irgendwie das Händchen für die ganz großen Hooklines verloren und schafft es daher auch nicht mehr, seine Songs Hörern und Hörerinnen ins Langzeitgedächtnis zu pflanzen.
So bleibt "The Fallen" insgesamt ein guter, aber nicht restlos überzeugender Beitrag zum Grenzgebiet zwischen melodischem Black und Death Metal, der vor allem in der ersten Hälfte der Spielzeit einige Höhepunkte zu bieten hat. Ob sich die Band aber nun letztlich im dicht gespickten Genre durchsetzen wird, muss am Ende wohl der nächste Langspieler entscheiden. Angesichts des gezeigten Potentials stehen die Chancen aber nicht schlecht.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs
