INSOMNIUM - Across The Dark
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2009
Mehr über Insomnium
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Candlelight/Soulfood
- Release:
- 07.09.2009
- Equivalence
- Down With The Sun
- Where The Last Wave Broke
- The Harrowing Years
- Against The Stream
- Lay Of Autumn
- Into The Woods
- Weighed Down With Sorrow
Mehr Melodien, mehr melancholie, mehr Abwechslung: INSOMNIUM lassen sich auch auf ihrem vierten Album nicht einketten!
Unter den unzähligen finnischen Melodic-Death-Combos genießen INSOMNIUM bereits seit Debützeiten einen Ausnahmestatus, der sich für den oberflächlichen Betrachter kaum erklären lässt. Weder ist die Band sonderlich innovativ, noch ist ihre Performance in gewisser Weise anders als beim Gros der nordischen, vom Folk inspirierten Szene. Und dennoch: Die Atmosphäre auf den letzten Alben war etwas wirklich Besonderes, ebenso das Wechselspiel zwischen traditionellen Leads, melancholischen Interludien und hymnischem Gesang. Genau daran knüpfen INSOMNIUM auch ein Jahr nach ihrem letzten Release "Above The Weeping World" wieder an, jedoch insgesamt noch eine ganze Spur vielseitiger und gewissermaßen auch grenzüberschreitend. Denn auch wenn die urigen Einflüsse aus dem nordischen Folk ebenso vertreten sind wie die epischen Doom-Flächen vergangener Tage: Eine derart moderne - man möge diesen Begriff verzeihen - Ausrichtung, wie sie in manchen Songs demonstriert wird, ist INSOMNIUM-Jüngern bis dato nicht bekannt.
Um es konkreter zu fassen: "Across The Dark" enthält phasenweise Elemente, die Bands wie IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY auf ihren ersten Alben ebenfalls bemühten. Eine flotte Hymne wie 'Where The Last Wave Broke' wäre zu Debützeiten noch schwer denkbar gewesen, ganz zu schweigen von einer geradezu brachialen Nummer wie 'Into The Woods'. Skeptikern sei zwar gesagt, dass der Schritt hierhin nicht allzu groß ist und die typischen Elemente nach wie vor in allen Songs zu finden sind, doch es macht sich schon hier und da bemerkbar, dass INSOMNIUM den Schwenk zum melodischen Death Metal heuer etwas radikaler vollziehen.
Nichtsdestotrotz darf man keinesfalls von einer stilistischen Kurskorrektor sprechen, denn im Grunde genommen haben INSOMNIUM ihr Spektrum lediglich um einige Nuancen erweitert, sich aber dabei nicht von ihrem zuletzt eingeschlagenen Pfad verdrängen lassen. Ein Epos wie 'Down With The Sun' könnte den Bandsound kaum besser charakterisieren, aber auch eine elegische, von feinen Breaks durchsetzte Melancho-Hymne wie 'The Harrowing Years' hätten jedes der drei bis dato veröffentlichten Werke homogen bereichert.
Letzten Endes ist es aber sicher so, dass die acht neuen Songs etwas mehr auf den Punkt komponiert wurden und einen Teil des trägen Ballastes abgeworfen haben. Immer noch bekommen die Keyboards Freiräume, und hin und wieder darf eine Idee auch mal etwas ausladender aufgebaut werden - doch die Arrangements sind einer leichten Kompression zum Opfer gefallen, die aus dem Grunde aber auch nötig war, dass sich die Band nicht fortwährend wiederholt. Das Ende vom Lied: Der typische INSOMNIUM-Sound bekommt frische Energie und weitere belebende Elemente hinzu. Und das Resultat ist ein Album, das jeden Fan zufriedenstellen sollte, aber auch diejenigen ansprechen müsste, die ihren Melodic Death lieber etwas kompakter und fokussierter mögen.
Anspieltipps: Where The Last Wave Broke, The Harrowing Years, Weighed Down With Sorrow
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes