INTERSPHERE, THE - The Grand Delusion
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2018
Mehr über Intersphere, The
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Long Branch Records (SPV)
- Release:
- 30.11.2018
- Think Twice
- Mind Over Matter
- Man On The Moon
- Overflow
- The Secret Place
- Antitype
- Smoke Screen
- The Grand Delusion
- New Maxim
- Linger
- You Feel Better When I Feel Bad
- Shipwreck
Stark wie eh und je.
Puh, das hat wirklich lange gedauert. Fast fünf Jahre sind seit der Veröffentlichung des letzten THE INTERSPHERE-Albums "Relations In The Unseen" vergangen. Und doch waren die Mannheimer nie wirklich von der Bildfläche verschwunden, da sie weiterhin regelmäßig durch deutsche Landen tourten. Eine erste Umbesetzung in der Band gab es auch. Bassist Sebastian Wagner hatte Ende 2015 seinen Ausstieg aus zeitlichen Gründen bekannt gegeben und wurde von Daniel Weber ersetzt, der schon häufiger Sebastian bei Terminschwierigkeiten auf der Bühne vertreten hatte.
Musikalisch lässt sich schnell feststellen, dass "The Grand Delusion" wieder deutlich härter und rauer als sein Vorgänger ausgefallen ist. Wie schon auf den beiden Vorgängern wurden die Instrumente gemeinsam live im Studio aufgenommen, um so die Energie eines THE INTERSPHERE-Gigs einzufangen, was erneut herausragend gelingt. Und dieses Mal ist es bei den Aufnahmen sicher hochher gegangen. Der Opener 'Think Twice' ist vielleicht noch etwas verhalten, aber schon das folgende 'Mind Over Matter' zeigt eine überraschende Aggressivität. Wem "Relations In The Unseen" etwas zu sehr die sanfte Seite des Quartetts betonte, der dürfte hier erfreut den Kopf vertikal schütteln.
Klar, für den beinharten Metaller dürfte das hier immer noch alles zu sanft, ja poppig sein. Wer sich aber im modernen Rockbereich tummelt, der wird sicher durchaus überrascht sein, welche Wucht gerade die Gitarrensounds in Songs wie 'Overflow' oder der ersten Single 'Secret Place' entfalten. Doch natürlich ist "The Grand Delusion" auch wieder so abwechslungsreich geworden wie man es von der Truppe kennt. So überrascht 'Man On The Moon' mit passgenau eingesetzten Bläsern, das abschließende 'Shipwreck' trägt eine ungewohnte Melancholie in sich und die vielen verschiedenen Gitarrensounds, die Christoph und Thomas auffahren, sorgen sowieso dafür, dass man hier auch nach 20 Durchläufen etwas zu entdecken hat.
Größtes Plus an THE INTERSPHERE ist aber, dass die technischen Fähigkeiten sich zwar immer ihre Bahn brechen, aber dennoch in wunderbar melodischen und häufig eingängigen Songs verpackt sind. Nummern wie 'Antitype', 'The Grand Delusion' oder 'Linger' bleiben angenehm im Ohr haften, ohne sich bei Dauerzufuhr abzunutzen. Plakative Hits, die sich nach fünf Spins abgenutzt haben, gibt es hier nicht. Nein, stattdessen gibt es Tiefe, Emotionalität und Substanz.
Ganz klar, für mich bleibt THE INTERSPHERE die deutlich beste moderne deutsche Rockband, die mit "The Grand Delusion" ihr fünftes bärenstarkes Album abgeliefert hat, welches sich in der Banddiskographie wohl nur "Hold On, Liberty!" geschlagen geben muss.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk