INTERVALS - A Voice Within
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2014
Mehr über Intervals
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.03.2014
- Ephemeral
- Moment Marauder
- Automaton
- The Self Surrendered
- Breathe
- The Escape
- Atlas Hour
- Siren Sound
- A Voice Within
So geht Progressive Metal heute!
Lange fieberte die moderne Progszene gespannt dem ersten Langspieler der Kanadier von INTERVALS entgegen. Und ich verrate es jetzt schon: Das Warten hat sich gelohnt! Mit künstlerischer Finesse mischt INTERVALS einen modernen Prog-Anspruch mit verspielten, aber stets songdienlichen Instrumentalabfahrten, die gerne auch mal zum Jazz und Fusion verreisen, sowie gut eingebettetem, djentigem Stakkato-Gewummer, fantastischen Soli und dem starken Gesang Mike Semeskys (Ex-THE HAARP MACHINE). Ja, Gesang! Wer INTERVALS noch als reine Instrumentalgruppe abgespeichert hat, der wird nun große Ohren machen. Das Schlagzeug bedient wieder mal in bester Manier der Tausendsassa Anup Sastry (u.a. SKYHARBOR).
In Szenekreisen wird INTERVALS bereits als Ersatz für die mysteriös verschwundenen THE HUMAN ABSTRACT gehandelt, ein Vergleich, der gar nicht so weit hergeholt ist. Noch eher denke ich aber an PERIPHERY. Im Gegensatz zu den beiden genannten Bands gibt es bei INTERVALS nur Klargesang, dafür aber ein noch breiteres musikalisches Spektrum.
Die neun Tracks wirken wunderbar frisch und lebendig, man höre sich nur den fantastischen Opener 'Ephemeral' an. Hier vereint die Band alles, wofür "A Voice Within" steht. Es ist nun nicht so, dass sich die Band die anderen Songs hätten sparen können, im Gegenteil: Jede Nummer erzählt seine eigene Geschichte. Ganz groß ist beispielsweise auch 'The Self Surrendered' mit einem absoluten Gänsehaut-Ending. Manchmal, aber wirklich nur selten, würde ich mir wünschen, dass Semesky dem Gesang mehr Ausdruck und Durchsetzungskraft verleihen würde, das hatte ich auch live bereits zu beanstanden. Aber wie gesagt: Das sind eher Ausnahmen, größtenteils ist seine Darbietung herausragend und nach einigen Durchläufen kann man sogar mitsingen.
Durchhänger gibt es auf "A Voice Within" einfach nicht, aber einen besonderen Eindruck hinterlassen ebenfalls das teils neoklassisch angehauchte 'The Escape', das melodische, eingängige wie tiefgründige 'Atlas Hour' und in den achteinhalb Minuten des Titeltracks fährt das Quartett nochmal das Gesamte Dynamik-Spektrum aus und lässt mich ohrenschlackernd auf Repeat drücken.
"A Voice Within" sollte sich jeder Progger einverleiben, der nicht in der Vergangenheit stecken geblieben ist.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke