IRON SAVIOR - Titancraft
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2016
Mehr über Iron Savior
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.25
- Label:
- AFM
- Release:
- 20.05.2016
- Under Siege (Intro)
- Titancraft
- Way Of The Blade
- Seize The Day
- Gunsmoke
- Beyond The Horizon
- The Sun Won't Rise in Hell
- Strike Down The Tyranny
- Brother In Arms
- I Surrender
- Rebellious
Nicht schlecht, war aber schon besser.
Wenn eine Band ein paar sehr gute Scheiben aufgenommen hat und im gewohnten Schema weitermacht, dann müsste doch wieder ein hochklassiges Album dabei herauskommen, oder?
Nicht unbedingt. "Titancraft", der neue Silberling von IRON SAVIOR, zeigt, dass ein "Weiter so" nicht notwendigerweise das Niveau halten muss. Gleich beim ersten Durchhören fallen die Chöre auf, die häufig sehr deutlich an BLIND GUARDIAN denken lassen. Auch in der Vergangenheit erinnerten einige mehrstimmige Refrains von IRON SAVIOR ein wenig an die Krefelder, aber auf "Titancraft" nimmt das stellenweise schon fast parodistische Züge an. Außerdem wirken die Melodien der Frontstimme bei einzelnen Stücken - keineswegs auf der ganzen Platte! - etwas uninspiriert, vor allem im Vergleich zum 2011er Album "The Landing".
Wieder sehr gelungen sind dagegen die Gitarrenmelodien der häufig im Doppel spielenden Leadgitarren. Hier hat die Band gegenüber dem letzten Studioalbum "Rise Of The Hero" sogar wieder etwas mehr Eigenständigkeit von dem übermächtigen Muster JUDAS PRIEST gewonnen. Angefangen beim Titelstück über 'Seize The Day' und 'The Sun Won't Rise In Hell' bis 'Strike Down The Tyranny' lassen die Hamburger hier nichts anbrennen. Bei Druck und Power macht IRON SAVIOR ohnehin kaum jemand etwas vor. Symptomatisch ist für mein Empfinden 'Beyond The Horizon': Nach einem kraftvollen Heavy-Metal-Intro folgen etwas eintönige Strophen und Refrains mit den erwähnten Chören, und erst das Leadbreak reißt einen wieder mit.
Irgendwie scheint es die Gruppe selbst bemerkt zu haben, dass sie sich oft auf eine einmal gefundene Erfolgsformel verlässt, und sucht im letzten Viertel der neuen CD anscheinend ein wenig Abstand. Nachdem sich 'Brothers In Arms' zumindest phasenweise vom typischen Sound löst, folgt die stimmungsvolle Halbballade 'I Surrender', und schließlich macht 'Rebellious' einen krachenden Heavy-Metal-Rausschmeißer, der mit der Neigung des Power Metals zum fröhlichen Heavy-Schunkeln nichts mehr zu tun hat.
Insgesamt ist IRON SAVIOR auch mit "Titancraft" wieder ein gutes Album gelungen, aber die Messlatte, die die Band selbst mit ihren letzten Scheiben gelegt hat, ist dann doch etwas hoch für die aktuelle Veröffentlichung.
Anspieltipps: Gunsmoke, Beyond The Horizon, Rebellious
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser