IRONY - Black For More
Mehr über Irony
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 15.04.2019
- Illusion of Sin
- Tower of rhe Enthroned
- No One to Blame
- Trail of Fears
- Outro
Schöner Teutonenstahl-Kurzdreher aus dem Süden der Bundesrepublik.
Wenn der Link zur Homepage einer Band auf eine MySpace-Seite umleitet, dann sollte klar sein, dass man es mit einer Underground-Perle zu tun hat. Entsprechend erfüllen die Baden-Württemberger IRONY schon einmal die Grundvorraussetzung für einen echten Insider-Tipp, was vom Verzicht auf einen Onlineshop und jegliche Präsenz auf Streaming-Plattformen untermauert wird. Fans des Fünfers haben es somit auch recht schwer, sich Infos über die Heavy-Metaller zu beschaffen, was durch gleichnamige Bands aus europäischen Nachbarländern noch zusätzlich erschwert wird. Umso ärgerlicher ist das, weil die EP "Black For More", mit der sich die Jungs nach gut neun Jahren und dem Tod von Gründungsmitglied und Schlagzeuger Jörg "Hawk" Billeb nun endlich zurückmelden, durchaus interessantes Songmaterial zu bieten hat.
Geboten wird dem Hörer in insgesamt vier Tracks bodenständiger Heavy Metal, der seine teutonische Prägung nie leugnen kann und das auch gar nicht will. Viel eher lebt die Musik des Fünfers vom unbekümmerten Vibe der Achtziger und Neunziger, der sich auch in der rauen und ungeschliffenen Produktion des Silberlings widerspiegelt. Was IRONY ausmacht, kann eigentlich an der vorab veröffentlichten Single 'Tower Of The Enthroned' wunderbar festgemacht werden. Angeführt von den treibenden Gitarren des Duos Manuel Förderer und Achim "Ashes" Rauscher, das bei seinen Melodien auch gerne mal in Richtung der legendären Twin-Gitarren IRON MAIDENs schielt, entwickelt sich hier nämlich schnell eine feine Schwermetall-Hymne, die mit einem feinen Chorus und der starken Gesangsleistung von Fronter Nicolaj Ruhnow gekrönt wird. Und auch die übrigen drei Tracks liefern auf ähnlichem Qualitätsniveau ab, wobei die leicht orientalischen Klänge zu Beginn des Openers 'Illusion Of Sin' und im instrumentalen 'Outro' die einzigen wirklichen musikalischen Überraschungen bleiben.
Fans von klassischem Teutonenstahl mit hymnischem Einschlag sollten hier entsprechend auch dringend mal ein Ohr riskieren, denn mit "Black For More" können sie eigentlich nichts falsch machen. Und auch wenn der spärliche Online-Auftritt durchaus zum undergroundigen Flair der Band passt, würde ich mir doch etwas mehr Präsenz wünschen, denn das Material verdient es, entdeckt zu werden. So müssen Fans des Silberlings aber erst einmal auf die Facebook-Seite von IRONY zurückgreifen, wo die Platte über eine direkte Nachricht an die Band geordert werden kann.
- Redakteur:
- Tobias Dahs