ISILDURS BANE - In Amazonia
Mehr über Isildurs Bane
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 10.05.2019
- Before You Know It
- Under The Current
- Aguirre
- This Is Where?
- The Day Is Done
- The Bird Has Flown
Fransenprog deluxe!
Die Schweden ISILDURS BANE treiben bereits seit über 45 Jahren ihr Unwesen im Progressive-Rock-Bereich und legen mit "In Amazonia" ein weiteres, anspruchsvolles, monumentales, vielschichtiges Werk vor. Ja, ich komme ins Schwärmen, denn die jahrelange Erfahrung der Musiker klingt zwischen jedem Takt hervor, spricht aus jeder Note, die zwischen Art Rock, Jazz Rock und Kammermusik herumspringt.
Für dieses Album hat sich die Band, nachdem der Vorgänger durch MARILLIONs Steve Hogarth veredelt worden ist, eine wahrhaftige lebende Legende ans Mikrophon geholt: Peter Hammill. Als Solokünstler und Mitbegründer der Band VAN DER GRAAF GENERATOR ist er eine Koryphäe des Prog. Nun muss ich zugeben, dass ich Hammill nicht für einen besonder großartigen Sänger halte. Was ich an ihm zu schätzen ist, ist sein kompositorisches Talent, das auch auf "In Amazonia" glänzt.
So stammen alle Lieder aus der Feder von Hammil und ISILDURS BANE-Keyboarder Mats Johannson. Letzterer hatte die Stücke bereits weitgehend komponiert und Hammill fügte den Gesang und die Vokalmelodien hinzu. Diese Kollaboration ist es, die dieses Album so toll macht, denn Hammill hat nicht versucht, irgendwelche typischen Konventionen einzuhalten und die Lieder mit einer Vers-Refrain-Struktur zu versehen, sondern ist den wahrhaft progressiven Weg gegangen. Dadurch erscheint "In Amazonia" zuerst sperrig, uneingängig, zumal Hammill auch oft eher an Konventionen vorbei singt. Aber wenn man das Album erst ein paar Mal gehört hat und sich an die Strukturen gewöhnt hat, erschließt sich ein völlig neuer Prog-Kosmos voller kleiner Klangdiamanten, die man immer wieder nochmal hören möchte und dabei den Musikern, unter denen übrigens auch KING CRIMSON-Perkussionist Pat Mastelotto und die Saitenartistin Karin Nakagawa an der Koto befinden, am liebsten auf die Finger schauen würde.
Die Digipack-CD ist mit Booklet produziert worden, leider ohne Texte. Auch wenn Peter Hammill gut zu verstehen ist, bin ich ein Freund von abgedruckten Lyrics. Nun ja, man kann nicht alles haben. Ansonsten ist das Scheibchen ziemlich nah an einem Meisterwerk für Progliebhaber.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger